Längster Demozug der CSD-Geschichte in Hamburg erwartet
Hamburg – Höhepunkt der diesjährigen Hamburger Pride Week ist der CSD am 5. August. Dieses Jahr werden rund 250.000 Menschen auf den Straßen der Hansestadt erwartet, teilte der Verein "Hamburg Pride" am Montag mit. Mit erstmalig über 100 angemeldeten Gruppen wird zudem mit dem längsten Demo-Zug in der Hamburger CSD-Geschichte gerechnet.
Mit dem diesjährigen Motto "Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*feindlichkeit" rückt "Hamburg Pride" nach eigenen Angaben erstmalig explizit eine Gruppe aus der LGBTIQ*-Community in den Mittelpunkt.
"Wir brauchen endlich ein Selbstbestimmungsgesetz, dass die grundlegenden Rechte von trans* Menschen in allen Lebensbereichen sicherstellt. Der Staat muss die Vielfalt der Identitäten uneingeschränkt akzeptieren", erklärten die Co-Vorsitzenden von Hamburg Pride e.V., Nicole Schaening und Christoph Kahrmann, in einer Mitteilung von Montag.
"Wir rufen alle Menschen in Hamburg dazu auf, sich mit trans* Personen zu verbünden und ein Zeichen zu setzen: Vereint stehen wir gegen Diskriminierung und Anfeindungen."
Insgesamt nehmen am CSD am Samstag 56 Fußgruppen und 50 Trucks teil. Zu den teilnehmenden Organisationen gehören neben zahlreichen LGBTIQ*-Initiativen auch Einrichtungen wie die Agentur für Arbeit und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland.
"Wir als Stadtgesellschaft wollen zeigen: Wir stehen alle zusammen!"
Erstmalig wird es laut den Veranstaltern auf dem Hamburger CSD auch einen Inklusionstruck für Rollstuhlfahrer*innen geben: "Damit möchte Hamburg Pride e. V. einen Beitrag zu mehr Inklusion leisten und Rollstuhlfahrer*innen eine aktive Mitfahrt am CSD ermöglichen."
In Kooperation mit der Hamburger Stadtrundfahrt wird zudem für ältere queere Menschen und solche mit eingeschränkter Mobilität ein roter Doppeldecker-Bus zur Verfügung gestellt.
Und es gibt noch eine Veränderung für die diesjährigen Gruppen, die einen Truck stellen. Durch eine verpflichtende CO2-Umlage sind laut Veranstalter 1360 Euro generiert worden, die an das Projekt "Mein Baum – Meine Stadt" der Loki Schmidt Stiftung gespendet wurden.
"Die 'Pride Week' bietet sehr viele Möglichkeiten, um sich zu auszutauschen, zu informieren, zu vernetzen. Die Hamburger Stadtgesellschaft steht Seite an Seite mit all denjenigen, die vielleicht Angst haben, sich zu outen", sagte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (46) im Vorfeld gegenüber TAG24.
"Wir als Stadtgesellschaft wollen zeigen: Wir stehen alle zusammen!" Gemeinsam mit Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (57. SPD) wird die Grünen-Politikerin beim CSD erwartet.
Bereits am 4. August beginnt um 11 Uhr das dreitägige CSD-Straßenfest rund um die Binnenalster, das große CSD-Finale – und die bisher größte CSD-Abschlussparty in Hamburg – findet mit dem "Pink Pauli Festival" im Hamburger Stadtteil St. Pauli statt. Mehr Informationen auf hamburg-pride.de.
Titelfoto: Hamburg Pride e.V.