"Zauberhaft und humorvoll": Komödie über jüdisches Leben begeistert Publikum
Hamburg - Zur Uraufführung zog es Kulturinteressierte in die Hamburger Kammerspiele. Die szenische Lesung "Zuckerwunder (C)hanuk(k)a(h) koschere Mischpoke" von Giorgio Paolo Mastropaolo, inspiriert von den Werken Loriots und Ephraim Kishons, war restlos ausverkauft.
Schauspieler Sandra Quadflieg (45, "Die Rettungsflieger") übernahm neben Sewan Latchinian (63) eine der Hauptrollen.
In dem Stück verkörpern die beiden ein Ehepaar. Im Fokus der Lesung stehen humorvolle Kommunikationsprobleme des Alltags einer jüdschen Familie, die universell nachvollziehbar und menschlich dargestellt werden.
Zum jüdischen Lichterfest "Chanukka" geht es für das Ehepaar auf der Bühne heiter und fröhlich zu. Mit der dadurch erschaffenen Atmosphäre im Saal konnte auch das Publikum in die herzliche und intime Welt der Figuren eintauchen.
Darunter auch prominente Gäste wie Schriftstellerin Peggy Parnass (96), die das Stück als "zauberhaft und humorvoll" beschrieb. Dr. Claus Hagenbeck (83) lobte die Darbietung ebenso. "Es war nicht nur eine Lesung, sondern auch großartig geschauspielert", fand der Tierarzt und lachte: "Wenn man 58 Jahre verheiratet ist, erkennt man so manche Szene wieder."
Im Publikum saß außerdem der aus "Germany's Next Topmodel" bekannte Make-up-Artist Boris Entrup (46), der sich die Vorstellung nicht entgehen ließ.
Humorvolle Szenen begeistern das Publikum
Auch Quadflieg ist begeistert von ihrer Rolle im Stück. Wie sie sich so authentisch wie nur möglich vorbereitet, erklärte sie nach der Aufführung. "Ich selbst bin keine Jüdin und habe mir für die Rolle ganz viele Tipps vom Autor geholt. Ich liebe den Humor des Autors. In jedem Satz steckt eine besondere Komik."
In hohen Tönen wurde ihre Leistung von Kristina Tröger, Präsidentin des Clubs europäischer Unternehmerinnen, gelobt. Besonders den Bezug zu Kishon hob die schauspielerische Leistung von Sandra Quadflieg in ihren Augen hervor. "Grandioses Sprechtheater!"
Jürgen Hunke, Besitzer der Hamburger Kammerspiele, zeigte sich erfreut über den erfolgreichen Abend und die zahlreichen Besucher. Autor Mastropaolo gab noch vor der Lesung einen Ausblick und versprach: "Wenn das Publikum begeistert ist, dann könnte das Stück im Dezember zu Chanukka als richtiges Theaterstück aufgeführt werden." Sicherlich wird ihn der ausverkaufte Abend in dieser Hinsicht positiv gestimmt haben.
"Zuckerwunder" sei passend zu Chanukka (zu den acht Lichtern) ein Acht-Teiler, erklärte der Autor, der mit diesen auch gerne in Hamburg weitere Premieren feiern würde. Mit dem Stück komme man zukünftig aber auch nach Wien, München, Zürich und Berlin.
Titelfoto: Jerzy Pruski