Verschmelzung von Architektur & Projektion: Einzigartige Lichtshow verleiht Kirchen neuen Glanz
Hamburg - Nach dem erfolgreichen ersten Teil - "Genesis I" -, der bereits vergangenes Jahr auf große Begeisterung stieß, präsentiert das international renommierte Schweizer Künstlerkollektiv "Projektil" nun seine neue 3D-Lichtshow "Genesis II" in der Altonaer Kulturkirche. Hierbei stehe aber nicht der Glaube, sondern das immersive Erlebnis im Fokus, wie Projektleiter Dembah Fofanah gegenüber TAG24 betonte.
"Wir suchen für unsere Projekte einzigartige, eindrückliche Räume und Gebäude - für Outdoor-Shows manchmal auch Fassaden -, die architektonisch sehr viel hergeben, aber auch in sich selbst schon eine Einzigartigkeit haben", erklärte Fofanah bei der Hamburg Premiere von "Genesis II" am Donnerstagabend.
Eines dieser Gebäude sei aufgrund ihrer "wunderschönen Innenarchitektur" die St.-Jakobs-Kirche in Zürich, der Arbeitsmittelpunkt des Künstlerkollektivs.
"Wir haben versucht, ein Thema zu finden, was sowohl zu diesem Ort passt, sich aber auch kreativ umsetzen lässt. So sind wir dann bei den sieben Tagen der Schöpfungsgeschichte gelandet."
Da sich die Slots der Shows jeweils auf 30 Minuten begrenzen, habe man sich schnell dazu entschieden, die Schöpfungsgeschichte aufzuteilen. "Alles andere wäre zu stressig gewesen und wir wollen ja genau das Gegenteil erreichen: Dass die Leute entspannt in eine andere Welt eintauchen können", so Fofanah im TAG24-Interview.
Und in diesen Genuss kommen seit Donnerstag jetzt auch die Hamburger. Mit der Altonaer Kulturkirche habe man ein weiteres "einzigartiges" Gebäude gefunden, welches schon bei "Genesis I" in ganz neuem Licht erstrahlte.
"Die Kunst wird digital produziert, aber sie findet in der physischen Welt statt!"
Der zweite Teil "Genesis II" behandelt Tag vier bis sieben der Schöpfungsgeschichte, und entführt die Zuschauer in die Erschaffung von Sonne, Mond, Sternen, der Tierwelt und zuletzt des Menschen.
Besonders beeindruckend ist hier die dargestellte Unterwasserwelt, die einen kurz vergessen lässt, dass man nicht gerade auf einem Tauchgang im Meer unterwegs ist, sondern staunend auf einer Kirchenbank sitzt.
Damit die Projektionen der eingesetzten Hochleistungslaser perfekt zu den Proportionen des historischen Gebäudes passen, wurden im Vorfeld die gesamte Decke und alle Strukturen der Altonaer Kulturkirche vermessen.
"Die Kunst wird digital produziert, aber sie findet nicht in der digitalen, sondern in der physischen Welt statt", erklärte Fofanah das immersive Erlebnis.
"Es ist eine Verschmelzung von der Architektur, die man anfassen kann und den Projektionen. Die Idee ist, ein Erlebnis zu kreieren, welches die Grenzen zwischen Kunst und Technologie verschwimmen lässt!"
Dembah Fofanah: "Es ist eine kreative Interpretation der Schöpfungsgeschichte!"
Regelmäßiger Kirchengänger muss man aber nicht sein, um die Show genießen zu können. Auch "Genesis I" muss man vorher nicht gesehen haben.
"Es ist eine kreative Interpretation der Schöpfungsgeschichte, aber ohne eine religiöse Botschaft in die Wellt senden zu wollen", so der Projektleiter.
"Uns war im kreativen Prozess wichtig, die Ursprungsgeschichte konfessionsunabhängig erfahrbar zu machen. So können alle Betrachtenden ihre eigene Beziehung und Assoziationen zu den Bildern entwickeln".
Im Fokus stehe "ein offenes und einladendes Kunsterlebnis" für alle Menschen. "Es geht wirklich darum, dass man wunderschöne 30 Minuten erlebt, die hoffentlich noch weiter nachhallen."
"Genesis II" wird noch bis zum 26. März in der Kulturkirche Altona montags bis sonntags von 17.30 bis 22 Uhr gezeigt. An einigen Terminen kann die vollständige Schöpfungsgeschichte (Genesis I + II) bei Livemusik erlebt werden.
Die jeweils 45-minütigen Shows werden vom Piano (11. und 12. März, 19 Uhr und 20.30 Uhr) und von Violine und Klavier (14. März, 19 Uhr, 20.30 Uhr) begleitet. Tickets gibt es ab 6.90 Euro unter feverup.com.
Parallel zur Präsentation in Hamburg zeigt "Projektil" seine Show "Genesis II" in Deutschland auch in Regensburg (Minoritenkirche St. Salvator) und München (St. Markus-Kirche).
Titelfoto: Montage: TAG24/Madita Eggers, Andreas Kaiser