Pop-up-Ausstellung mit Egzona Popovci: "Wenn ich male, habe ich das Gefühl von absoluter Freiheit!"

Hamburg – Auf dem Dock 8 im "Internationalen Maritimen Museum" in Hamburg wird Kunstliebhabern ab dem heutigen Freitag etwas ganz Neues geboten: Zwischen den alten Meistern der maritimen Kunst hängen ab sofort neun Werke der Künstlerin Egzona Popovci (29). Im Gespräch mit TAG24 erzählt die Top-Newcomerin der Kunstbranche, warum sie die Hansestadt so liebt und wovon sie sich inspirieren lässt.

Egzona Popovci beim Malen eines ihrer Hamburger Motive. Diese und vieles mehr können bis zum 27. November im Internationalen Maritimen Museum Hamburg besichtigt werden.
Egzona Popovci beim Malen eines ihrer Hamburger Motive. Diese und vieles mehr können bis zum 27. November im Internationalen Maritimen Museum Hamburg besichtigt werden.  © Julius Evers

Sofort, wenn man den Ausstellungssaal betritt, stechen einem die knalligen und modernen Bilder von Popovci ins Auge. Zwischen den goldgerahmten Schiffsbildern sind ihre Motive des Hamburger Hafens einfach anders. Für die Künstlerin selber ist ihre maritime Strecke ein Gefühl von Zuhause.

"Für mich hat Hamburg sehr viel mit meiner persönlichen Freiheit zu tun. Meine Kunst ist ja sehr modern, speziell, grell und bunt und das kommt hier sehr gut an. Wir in Hamburg sind halt einfach sehr offen", so Popovci, die seit zehn Jahren in der Hansestadt lebt.

Gemalt hat sie die Bilder für die Ausstellung quasi live mitten im Hanseviertel, in ihrem durchsichtigen Atelier am Alten Wall:

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"Es ist wirklich etwas Besonderes. Natürlich gibt es Galerien, wo man hereingehen kann, aber bei mir ist alles aus Glas und man kann mich, während ich arbeite, sehen."

Das Internationale Maritime Museum sucht neue Künstler

Gesehen wurde sie auch von Peter Tamm (54), dem Chef des Internationalen Maritimen Museums, dessen gleichnamiger Vater dieses 2008 gründete. "Mein Sohn, der heute leider nicht hier sein kann, hat mir von Egzona erzählt und meinte: 'Papi, die musst du mal kennenlernen. Sie sieht gut aus und kann auch gut malen'", so Tamm gegenüber TAG24. Gesagt, getan.

Popovci soll die Erste von vielen Künstlern sein, die zukünftig neben den alten Meistern der maritimen Kunst ausstellen dürfe. "Wir wollen junge Künstler fördern und dass es auch nicht immer heißt, wir wären so ein altes verstaubtes Museum. Die Idee meines Vaters für dieses Museum war auch, aus der Geschichte für die Zukunft zu lernen und das gilt auch für die Kunst."

Gerne könnten Künstler sich direkt bei ihm melden, solange ihre Werke einen maritimen Bezug haben.

"Ich will Frauen ermutigen, ihr Ding durchzuziehen!"

Auch Popovcis neue Serie "Attitude Woman" ist bis November im Maritimen Museum ausgestellt.
Auch Popovcis neue Serie "Attitude Woman" ist bis November im Maritimen Museum ausgestellt.  © Madita Eggers/TAG24

Weniger maritim, dafür aber sehr abstrakt ist die neue vierteilige Serie "Attitude Woman" von Popovci, die ebenfalls ausgestellt wird. Diese lebt von kräftigen Farben, die die Stärke der Frauen symbolisieren soll.

"Gerade Frauen haben es heute in vielen Bereichen immer noch schwer und ich möchte sie mit meiner Kunst ermutigen, ihr Ding durchzuziehen und so zu bleiben, wie sie sind. Und ihnen zeigen, dass sie damit auch erfolgreich sein können", betont die Künstlerin mit kosovarischen Wurzeln, die schon als Kind angefangen hat, zu malen und als Teenager ihre ersten Auftragsarbeiten anfertigte.

Neben starken Frauenfiguren können auch ganz alltägliche Situationen wie ein Spaziergang Popovci inspirieren.

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"Wenn ich male, habe ich das Gefühl von absoluter Freiheit und ich möchte den Zuschauern zeigen, dass diese Power und diese Freiheit in meinen Bildern steckt.

Nicht jeder muss die Geschichte zum Bild verstehen, natürlich ist das der Anspruch, aber mir ist es dieses Gefühl beim Betrachten der Bilder noch viel wichtiger."

Unternehmer und Kunst-Experte Frank Otto (65) gehörte zu den zahlreichen Gästen bei der Eröffnung von Egzona Popovcis Ausstellung: "Ich verfolge sie schon einige Jahre und sie hat wirklich Talent, sie ist so stilsicher, was ich selten bei einer jungen Künstlerin gesehen habe!"
Unternehmer und Kunst-Experte Frank Otto (65) gehörte zu den zahlreichen Gästen bei der Eröffnung von Egzona Popovcis Ausstellung: "Ich verfolge sie schon einige Jahre und sie hat wirklich Talent, sie ist so stilsicher, was ich selten bei einer jungen Künstlerin gesehen habe!"  © Madita Eggers/TAG24

Zur Eröffnung der Ausstellung machte ihr Peter Tamm dann noch ein ganz besonderes Geschenk: Das erste Schiffsmodell seines Vaters, welches dieser einst von seiner Mutter bekam und auf dem sein Wunsch beruhte, Admiral zu werden. Ohne seine entfachte Leidenschaft für die Seefahrt wäre auch das Maritime Museum nie entstanden und so wagte Tamm die Vermutung:

"Vielleicht macht dieses Modell ja auch aus einer kleinen Ausstellung eine riesengroße Künstlerin."

Die Ausstellung im Internationalen Maritimen Museum kann noch bis zum 27. November täglich von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.

Titelfoto: Julius Evers

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