Rätselhafter Polizei-Zug fotografiert: Was steckt dahinter?

Hamburg - Hat die Hamburger Polizei ein neues geheimes Einsatzfahrzeug? Im Internet ist das Foto eines "Polizei-Zugs" aufgetaucht.

Sprayer haben eine U-Bahn in Hamburg in blau und neongelb angemalt sowie Polizei draufgeschrieben.
Sprayer haben eine U-Bahn in Hamburg in blau und neongelb angemalt sowie Polizei draufgeschrieben.  © Screenshot/Facebook/Graffiti Hamburg

Doch die U-Bahn in blau-grau-neongelb ist keinesfalls ein Peterwagen auf Schienen. Es handelt sich viel mehr um das Werk von unbekannten Sprayern.

Die Facebook-Seite "Graffiti Hamburg" hat davon am Montag ein Foto und ein Video veröffentlicht. Ob die Aufnahmen aktuell sind und wo genau sie aufgenommen wurden, ist unklar.

Die unbekannten Sprayer hatten aber offenbar genug Zeit, mindestens den vorderen Triebwagen der U-Bahn vom Typ DT4 komplett umzugestalten. Vorne prangt an dem blau-neongelben Waggon das Wort "Polizei".

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Auf Facebook kommt der Graffiti-Zug fast durchweg gut an: Mehr als 500 positive Reaktionen und zahlreiche zustimmende Kommentare gibt es dort.

Pendler dürften die besprühte U-Bahn nicht gesehen haben. Die Hochbahn lässt solche Züge nicht auf die Strecke, sondern schickt sie sofort in die Reinigung.

Das verursachte jährlich hohe Kosten. Alleine im vergangenen Jahr sind durch Graffiti 1,5 Millionen Euro Schaden zusammengekommen, erklärte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum auf TAG24-Nachfrage. "Den zahlen die Fahrgäste mit."

Sprayer mauerten Zugtür zu

Im April 2015 mauerten Unbekannte die Tür einer S-Bahn in Hamburg zu.
Im April 2015 mauerten Unbekannte die Tür einer S-Bahn in Hamburg zu.  © Bundespolizeiinspektion Hamburg

Sprayer liefern sich in Hamburg seit mehreren Jahren eine Art Wettkampf.

Vor allem Züge sind beliebt, da sie eine große Fläche bieten und das Werk öffentlich durch die Stadt fährt, damit also den Machern Aufmerksamkeit bringt.

Zwar tauchen auch weiterhin Schriftzüge, sogenannte Pieces, und Tags auf, doch in den vergangenen Jahren haben spektakuläre Aktionen zugenommen.

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Vor allem das Kollektiv "Moses & Taps" fällt damit immer wieder auf.

Die Sprayer erregten vor vier Jahren internationales Aufsehen, als sie bei der Aktion "The Wall" eine Tür in einer S-Bahn der Linie S11 komplett zumauerten.

Der Zug fuhr kurzzeitig im normalen Linienbetrieb durch Hamburg und ließ Pendler ungläubig gucken.

Bereits im Jahr 2010 schafften es "Moses & Taps" in die Presse, weil sie in Hannover mit Farbe und einem nachgebauten Türöffner eine täuschend echte Fake-Tür auf ein Fenster der S-Bahn gemalt haben.

Ob sie hinter dem Polizei-Zug stecken, ist nicht bekannt. Zuletzt tauchten Fotos verschiedener Graffiti auf Zügen der Hamburger S-Bahn auf, die von ihnen stammen sollen. Offenbar gefällt vielen Menschen ihre Art von Kunst.

Fotos und Videos von besprühten Zügen in Hamburg

Titelfoto: Screenshot/Facebook/Graffiti Hamburg

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