Philipp Schmid in Badehose am Klavier in der Therme: "Highway to Hell mit Tempo 30"
Hamburg - NDR-Kultur Moderator Philipp Schmid (52) will im Rahmen seines wöchentlichen Podcasts "Philipps Playlist" Hörer mit Musik diverser Genre auf fantasievolle Gedankenreisen entführen. Nun verlagert er seine Show in die Therme. Wieso, hat er TAG24 erzählt.
Philipp Schmid ist Moderator, Musiker und spielt leidenschaftlich gerne Piano - und das seit er sechs Jahre alt ist. "Ich habe ziemlich schnell festgestellt, dass mir das Improvisieren Spaß macht und ich gerne Musik höre, um sie dann nachzuspielen. In den 80ern waren das Kinderserien wie zum Beispiel Tim Taler. Ich wollte immer gerne die Titelmelodie nachspielen", erzählte der 52-Jährige im Interview mit TAG24.
Diese Liebe zur Musik hatte ihn schließlich bewogen, als Student in Bars am Klavier aufzutreten: "Man muss dort herausfinden: Wie ist die Stimmung gerade? Nicht jedes Stück passt immer. Das mache ich einfach gerne. Es ist eine bestimmte Art der Ausdrucksform, eine die ohne Worte auskommt, aber die Herzen berührt", so der Musiker.
So ähnlich soll auch sein Auftritt in der KAIFU-Sole am kommenden Donnerstag aussehen: Die Badegäste sollen sich zu angenehmer Klaviermusik treiben lassen und den Moment genießen. Schmid möchte auch hier mit seiner Musik die passende Stimmung erzeugen. Musikwünsche der Thermen-Besucher würden aber selbstverständlich auch angenommen.
"Wir haben uns einfach gefragt: Wo kann man sich gut mal wegträumen? Es wäre doch schön, wenn man einfach im Wasser treibt und der Musik lauscht."
Fast zweieinhalb Stunden Klavierkonzert bei 36 Grad
Dieses "Wegträumen" möchte der Moderator auch mit seinem Podcast "Philipps Playlist" erreichen. "Der Podcast soll ganz bewusst eine halbe Stunde Auszeit sein. Gerade, weil die Welt wirklich schlimm ist. Das soll natürlich nicht ignoriert werden, aber es geht darum, sich einfach mal eine halbe Stunde Zeit zu nehmen, um mit den Gedanken zu verreisen", erklärte er im Gespräch.
Dass einem Podcast überall und auch unterwegs, beispielsweise in der S-Bahn, gelauscht werden kann, wäre für den Pianisten das besondere daran. Auch deshalb wird der Aufritt im Sole-Bad einer typischen Podcast-Folge gleichen. "Wir haben eine Folge, die heißt: 'Einfach mal treiben lassen'. Und das funktioniert in Sole-Bädern ja super, weil es durch den hohen Salzgehalt wirklich so ist". Zwar hätte er die Lieder für diesen Abend nicht explizit passend zum Thema Wasser oder Wellen gewählt, dennoch "schöne fließende Melodien" ausgesucht.
Ab 19.30 Uhr wird er zwischen ausgewählten Musikparts vom Band auch selbst live Piano spielen. Auch auf Musikwünsche möchte der Radiomoderator eingehen - seien sie noch so absurd. Hauptsache jeder Badegast geht am Ende beseelt nach Hause.
"Ich hatte es auch schon, dass sich jemand 'Skandal im Sperrbezirk' gewünscht hat. Das ist nicht gerade das besonnenste oder verträumteste Stück. Auch 'Highway to hell' gab es schon. Aber, wenn das das Herzens- oder Lieblingslied ist, dann spiele ich das auch. Ich bin ja frei, eine sanfte Piano-, Jazz oder Soft-Pop-Version davon zu machen. Quasi 'Highway to Hell' mit Tempo 30 (lacht)".
Obwohl er sich gewünscht hätte, mit einem Body-Painting-Frack am Piano in der Therme zu sitzen, wird man den Künstler aufgrund der Hitze und Luftfeuchtigkeit in Badehose und leichtem T-Shirt antreffen.
Insgesamt soll das außergewöhnliche Schwimmbad-Konzert etwa zwei bis zweieinhalb Stunden dauern und gegen 21.30 Uhr mit der Wasserzeit enden. Der Besuch des musikalischen Wellness-Erlebnisses ist im normalen Eintrittspreis für die KAIFU-Sole enthalten.
Titelfoto: NDR/Claudius Hinzmann/Birgit Laabs