Letzte Generation attackiert bekanntes Gemälde in Hamburger Kunsthalle
Hamburg - Aktivistinnen der Gruppe "Letzte Generation" hatten am Sonntag das wohl bekannteste Gemälde in der Hamburger Kunsthalle im Visier.
Wie ein Sprecher der Hamburger Polizei gegenüber TAG24 mitteilte, setzten zwei Unterstützerinnen der Gruppe gegen 12 Uhr dazu an, den "Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrich mit einem eigenen Plakat zu überkleben.
"Die Aktivistinnen hatten wohl nicht vor, das Bild zu beschädigen", so der Sprecher. Wie auch Videos von der Aktion dokumentieren, wurden die Frauen aber von Sicherheitsleuten daran gehindert, das selbstklebende Poster auf dem Sicherheitsglas vor dem Gemälde anzubringen.
Daraufhin legten sie ihr Plakat auf dem Boden vor dem Gemälde ab: Zu sehen war darauf eine Version des Bildes, auf dem der Wald nicht nebelverhangen ist, sondern in Flammen steht.
Die Abbildung überschüttete eine der Frauen mit Asche - die nach eigenen Angaben aus der Sächsischen Schweiz stammt. Dort hatten im vergangenen Sommer verheerende Waldbrände gewütet.
"Unsere Wälder vertrocknen und Ihr schaut zu. Unsere Welt wird zerstört und Ihr schaut weg", rief die Frau während der Aktion. In einer Pressemitteilung der "Letzten Generation" hieß es, die Aktion sei dem Museum zuvor telefonisch angekündigt worden.
Die Polizei rückte an, stellte die Identität der beiden Frauen fest und erteilte entsprechende Platzverweise.
Nach ersten Erkenntnissen wurde das Gemälde von Caspar David Friedrich bei der Aktion zwar nicht beschädigt. Es solle in den kommenden Tagen aber vorsorglich von Restauratorinnen untersucht werden, hieß es vonseiten der Kunsthalle.
Titelfoto: Letzte Generation