Kindheitstraum Miniatur Wunderland wird zu Welterfolg: "Alle zusammen geweint"
Hamburg - Das Miniatur Wunderland ist einer der bekanntesten Tourismusmagneten weltweit. Eine Dokumentation bringt nun den Weg vom Kindheitstraum zum Welterfolg der beiden Betreiber Frederik und Gerrit Braun deutschlandweit auf Leinwand. TAG24 war bei der überraschend emotionalen Premiere im Zeise Kino dabei.
In der riesigen Ausstellung in der Hamburger Speicherstadt schlängeln sich Eisenbahnen zwischen Elbphilharmonie und Copacabana kilometerweit durch naturgetreue Landschaften von 24 Ländern und begeistern damit seit der Eröffnung im Jahr 2001 rund 1,4 Millionen Besucher im Jahr.
Hört man genau hin, ist die Modellbahnausstellung auch bei vielen Promis eine begehrte Tourismusattraktion. Neben St. Pauli-Cheftrainer Fabian Hürzeler (31), der Familie und Freunden bei ihrem ersten Aufenthalt in der Hansestadt gern das Miniatur Wunderland zeigt, sind es sogar Weltstars wie Woody Allen (88), Katy Perry (39), Charles Esten (58) oder Adele (35) die sich einen Abstecher in die größte Miniaturausstellung der Welt in der Vergangenheit nicht entgehen ließen.
Mit der Eröffnung dieses Projekts haben sich die Zwillingsbrüder Frederik und Gerrit Braun (56) als damalige Disco-Betreiber vor mehr als 20 Jahren einen Kindheitstraum erfüllt. Ab sofort kann ihre Geschichte auf Leinwand verfolgt werden.
Am gestrigen Donnerstag lief in 530 Kinos die Dokumentation "Wunderland - Vom Kindheitstraum zum Welterfolg" an. Noch am selben Abend landeten sie auf dem zweiten Platz der Kino-Charts.
Miniatur Wunderland lebt von Geschichten, nicht von Eisenbahnen
Dass ihr Lebenswerk nun verfilmt wurde und ab sofort auf einer Kinoleinwand zu sehen ist, ist für die beiden Brüder fast unglaublich, wie sie bei der Premieren-Vorstellung am Donnerstag im Zeise-Kino in Hamburg zugaben.
"Es ist ein sehr besonderer Moment für uns hier zu stehen, sehr aufregend. Hätte man uns das vor 40 Jahren gesagt, hätten wir gesagt: Was für eine verrückte Geschichte", sagte Frederik Braun nach der Premiere auch im Namen seines Bruders.
In der Dokumentation kommen die Zwillinge nicht nur selbst zu Wort und geben teils sehr emotionale Einblicke in ihr Leben, als animierte Miniaturfiguren führen sie die Kinozuschauer durch Entstehungsgeschichte der Miniaturlandschaft - von Hamburg bis nach Argentinien - und werden somit Teil der etwa 280.000 Mini-Menschen, die sich im "Wunderland" befinden.
Letztlich geht es in den 90 Minuten des Films weniger um Technik oder Züge, sondern viel mehr um die Menschen und Emotionen dahinter. Frederik Braun brachte es auf Nachfrage auf den Punkt: "Es sind die Geschichten, die das Wunderland ausmachen, nicht die Eisenbahnen".
Und genau diese Geschichten heben diesen Kinofilm nun von anderen bisherigen Dokumentationen ab. Alleine die südamerikanische Familie Martinez, die in einem gemeinsamen Modellbauprojekt mehr als nur eine Zusammenarbeit gefunden hat, ließ bei der Premiere sogar die ein oder andere Träne fließen.
Selbst bei den Gründern blieb kein Auge trocken, als sie zum allerersten Mal ihren eigenen Film sehen durften. "Wir haben alle zusammen geweint", erzählten sie auf der Bühne und gaben zu, selbst etwas ganz anderes von der Doku erwartet zu haben.
Der Trailer zur Doku
Wer sich die filmische Reise durch das Miniatur Wunderland ansehen will, kann ab sofort in vielen Kinos Deutschlands in die emotionale Geschichte der weltbekannten Zwillingsbrüder eintauchen.
Titelfoto: Bildmontage: Markus Scholz/dpa, Alice Nägle/TAG24