"Stopp!" Festival-Headliner hört plötzlich auf zu spielen und stellt eine Bedingung
Hamburg - Mit Juli ("Die perfekte Welle") standen am Donnerstag ausnahmsweise keine Newcomer auf einer der Bühnen des Hamburger Reeperbahn Festivals.
Doch die Band hat genau jetzt einen Grund, um die Erinnerungen an ihre eigene Anfangszeit noch einmal wachzurufen: 2024 jährt sich der musikalische Durchbruch der Gießener zum 20. Mal. Immerhin hatten Juli bereits den Sommer 2004 mit "Die perfekte Welle" bestimmt.
Seitdem blieben die Musiker rund um Frontfrau Eva Briegel (45) konstant aktiv. "Ja, die Julis sind nach 20 Jahren immer noch da", erklärte die Sängerin daher gleich zu Beginn und betonte an diesem Abend nicht nur einmal: "Wir kommen aus den 2000ern."
Als sie damals begonnen hätten, zusammen Musik zu machen, wäre ihnen nicht im Traum eingefallen, dass sie zwei Jahrzehnte später immer auf der Bühne stehen würden.
"Falls einer von euch sehr unrealistische Träume hat: Es lohnt sich!", so Briegel, die mit ihrer Band etwas erreicht hat, auf das viele Newcomer erst noch hoffen müssen.
Bei "Geile Zeit" verstummte Eva Briegel auf einmal
Bei Juli ging der Blick in der "Großen Freiheit 36" bereits in die andere Richtung: in die Vergangenheit. Schließlich sollte gemeinsam in der guten alten Zeit geschwelgt werden.
Mit Songs wie "Fette wilde Jahre" oder "Geile Zeit" natürlich ein Selbstläufer. Doch bei Letzterem verstummte die Band auf einmal mittendrin: "Stopp!", rief die Frontfrau und erklärte: Sie habe etwas Wichtiges mit der Menge zu besprechen.
Immer wieder beobachte sie auf ihren Konzerten viel zu viele Menschen mit Smartphones in der Hand.
"Wenn ihr die Handys in die Tasche steckt und mit uns feiern wollt, dann fangen wir noch mal von vorne an", lautete ihre Bedingung. Gesagt, getan.
Doch zu ihrem erfolgreichsten Song "Die perfekte Welle", den die Sängerin vor allem das Publikum selbst singen ließ, erneuerte sie die Bitte vorsichtshalber noch einmal.
Fotohandys habe es früher schließlich auch nicht gegeben. Getreu dem Motto: "Als wären es die 2000er!"
Titelfoto: Michael Kremer/Geisler-Fotopress/dpa