TAG24-Reporter-Check: Das bietet Hamburgs Katzencafé "Katers Köök"

Hamburg - TAG24 hat für Euch das Katzencafé "Katers Köök" besucht. Das vegane Deli liegt im Hamburger Szeneviertel auf der Schanze und ist das Zuhause von sechs Katzen. Neben flauschigen Vierbeinern erwarten Euch authentische, norddeutsch angehauchte Gerichte. Unsere Reporterin hat mit den Inhabern des tierischen Lokals gesprochen.

Sandra (l.), Lani (M.) und Sören (r.) sind das dreiköpfige Führungsteam des veganen Katzencafés "Katers Köök" in Hamburg. Mit auf dem Bild: Kater Rebell.
Sandra (l.), Lani (M.) und Sören (r.) sind das dreiköpfige Führungsteam des veganen Katzencafés "Katers Köök" in Hamburg. Mit auf dem Bild: Kater Rebell.  © Alice Nägle/TAG24

Ganz offiziell hat das Katzen-Deli, das in diesem Jahr einjähriges Jubiläum feierte, zwei Geschäftsführerinnen: Rilana (Lani), die vor der Eröffnung des "Katers Köök" fünf Jahre lang den Katzentempel geführt hatte und sich nun viel um Kommunikation und Service kümmert. Sandra ist studierte Ernährungswissenschaftlerin und das Kochgenie hinter all den leckeren Gerichten.

Neben dieser Frauenpower gibt es aber noch einen Dritten im Bunde: Sören. Er managt gerne Dinge hinter den Kulissen, ist aber ab und an auch im Service anzutreffen, so wie zu unserem Besuch.


Unsere TAG24-Reporterin hat mit dem Team geschnackt, die veganen Snacks getestet und natürlich auch die Mauzis kennengelernt.

Neben dem veganen Hering sei auch die vegane Currywurst mit Pommes der Renner im "Katers Köök". Die ist übrigens auch das Lieblingsgericht von Sören und Sandra. Auch TAG24 gibt definitiv einen Daumen hoch. Kater Rebell legt sich auch gerne mal dazu.
Neben dem veganen Hering sei auch die vegane Currywurst mit Pommes der Renner im "Katers Köök". Die ist übrigens auch das Lieblingsgericht von Sören und Sandra. Auch TAG24 gibt definitiv einen Daumen hoch. Kater Rebell legt sich auch gerne mal dazu.  © Alice Nägle/TAG24

TAG24: Nun gibt es das "Katers Köök" schon ein Jahr - was war Euer Highlight bisher?

Lani: "Zu wissen, dass es funktioniert. Es ist einfach ein richtig geiles Gefühl, wenn das eintritt, was man sich erhofft. Wir haben immer gesagt, wir wollen den veganen Frühstücksmarkt revolutionieren, weil wir beide eigentlich nie etwas gefunden haben, wo wir richtig gerne hingehen. Die Leute haben unser Konzept schnell verstanden und kommen vor allem auch wegen des Frühstücks zu uns. Das Schöne ist, wenn ein Fleischesser sagt: 'Das ist der beste Hering, den ich je gegessen habe!' Wir machen das nicht missionarisch, sondern mit Herz und Seele."

Sandra hat zum Beispiel ein Rezept für einen veganen Hering entwickelt, der bei Gästen mit am liebsten bestellt werde. Generell entwickle sie leidenschaftlich neue und gerne nordische Rezepte, die dann im Café angeboten werden.

Sandra: Ein Highlight für mich war noch der vegane Wintermarkt. Da haben wir den Hamburger Klassiker Fischbrötchen angeboten, aber eben in vegan."

TAG24: Was war Eure damalige Intention hinter der Eröffnung des Katzencafés?

Sandra: "Wir sind schon beide extreme Crazy-Cat-Ladys!"

Lani: "Neben dem veganen Aspekt ist es am Ende auch einfach ein USP [Engl.: Unique Selling Point, Dt.: Alleinstellungsmerkmal, Anm. d. Red.]. Uns beiden ist auch dieses 'Adopt don’t shop'-System wahnsinnig wichtig. Das können wir so natürlich super zeigen. Im Endeffekt war es auch so, dass ich immer gesagt habe: Wenn das Franchising mit dem Katzentempel ausläuft, möchte ich definitiv nicht alleine weitermachen. Dann habe ich Sandra einen 'Antrag gemacht' und gesagt: 'Entweder du machst das jetzt mit mir zusammen oder ich mache den Bums zu.' Ich hätte alleine keine Lust mehr gehabt. Das matcht einfach super. Wir dürfen aber auch Sören nicht vergessen, der bereits im Katzentempel mit als Geschäftsführer fungierte und uns in dieser Position auch jetzt noch komplettiert. Ohne ihn wäre ich auch nicht mehr in diesem Job."

Die Katzen stehen an erster Stelle im "Katers Köök". Alle Fellnasen, Liffey (l.o.), Keshia (r.o.), Avicii (l.u.) und Mellow (m.). Neu in der Rasselbande Avery (l.u.), die für den zuletzt in Rente gegangenen Newman nachrückte. Dem gehe es prächtig und er genieße seinen Ruhestand bei Sandra, die ihn zu Hause aufgenommen hat. Der Sechste im Bunde ist Rebell. Insgesamt beherbergt das Café drei Kater und drei Katzen. Wenn man einem Tier anmerke, dass es nicht mehr kann oder sich nicht wohlfühlt, werde sofort reagiert.
Die Katzen stehen an erster Stelle im "Katers Köök". Alle Fellnasen, Liffey (l.o.), Keshia (r.o.), Avicii (l.u.) und Mellow (m.). Neu in der Rasselbande Avery (l.u.), die für den zuletzt in Rente gegangenen Newman nachrückte. Dem gehe es prächtig und er genieße seinen Ruhestand bei Sandra, die ihn zu Hause aufgenommen hat. Der Sechste im Bunde ist Rebell. Insgesamt beherbergt das Café drei Kater und drei Katzen. Wenn man einem Tier anmerke, dass es nicht mehr kann oder sich nicht wohlfühlt, werde sofort reagiert.  © Alice Nägle/TAG24

Achtung: "Katers Köök" ist kein Kinderspielplatz!

TAG24: Wurde das "neue" Katzencafé damals direkt so angenommen, wie Ihr Euch das gewünscht habt?

Lani: "Es ist besser gelaufen, als wir es uns jemals hätten vorstellen können."

Sandra: "Was auch am Essen liegt! Bei uns kann man es sich richtig gut gehen lassen."

TAG24: Für Katzenliebhaber habt Ihr hier eine kleine Wohlfühloase geschaffen. Hatten Ihr aber auch schon Probleme mit Gästen hinsichtlich des Umgangs mit den Katzen?

Lani: "Wir hatten schon eine richtig schlimme Phase. Ein Stadtmagazin hatte total falsch berichtet. In einem Instagram-Post stand so etwas wie: 'Setz Dich hin, trinke einen Kaffee und lass Dein Kind laufen.' Als perfekten Ort für einen Ausflug mit Kindern würde ich unser Café definitiv nicht als Erstes nennen. Es ist schade, dass manche Leute nicht selbst drauf kommen, dass Katzen keine Dinge sind, die man sich nimmt, wenn man sie braucht. Wir haben dann einen Text geschrieben, der steht auch direkt im Online-Tool für Reservierungen mit dabei. Vielleicht sind es seitdem minimal weniger Gäste. Aber lieber so, als dass es einem dann auch als Bedienung schlecht geht, weil man die ganze Zeit etwas sagen muss. Kinder sind bei uns herzlich willkommen, aber bitte an der Seite von Eltern, die unser Konzept verstanden haben und das Wohlbefinden unserer Katzen achten. Wir sind kein Streichelzoo."

Sandra: "Die Katzen stehen halt an erster Stelle, muss man einfach sagen."

Wichtiger Teil des "Katers Köök"-Teams, Sören, mit Kater Rebell, der gerne mal die Leute am Empfang begrüßt und ihnen ihre Plätze zeigt. Oder sich einfach direkt neben die Kunden legt, so wie bei unserer TAG24 Reporterin.
Wichtiger Teil des "Katers Köök"-Teams, Sören, mit Kater Rebell, der gerne mal die Leute am Empfang begrüßt und ihnen ihre Plätze zeigt. Oder sich einfach direkt neben die Kunden legt, so wie bei unserer TAG24 Reporterin.  © Alice Nägle/TAG24
TAG24: Sechs Katzen leben hier im Café. Sie kommen alle aus dem Tierschutz. Wie kommen sie zu Euch? Wie läuft das generell ab?

Lani: "Es ist natürlich cool, wenn man aus einer Organisation mehrere Katzen zusammen 'adoptieren' kann. Also eigentlich ist es wie folgt: Wir gehen auf Tierschutzorganisationen zu. Mit dem Auslandstierschutz ist es für uns etwas entspannter, weil die Katzen dort in großen Käfigen zusammen gehalten werden, das heißt, man weiß: Wer kann miteinander? Und dadurch sind sie auch direkt mehr sozialisiert. Natürlich würden wir auch gerne schüchterne Katzen nehmen, aber das wäre keine Win-win-Situation. Wir brauchen ja schon Katzen, die auch bisschen Bock auf Gesellschaft haben und sich mit anderen verstehen. Wir haben inzwischen auch Tierschutzorganisationen, mit denen wir gut können. Es ist einfach schön zu wissen, dass die Tiere geimpft, entfloht und kastriert oder sterilisiert sind. Wir sind ja auch total gegen diese unkontrollierte Weitervermehrung."

TAG24: Fühlen sich alle Katzen im "Katers Köök" wohl oder wollen sie auch gerne mal ausbüxen?

Lani: "Das Vergesellschaften geht bei uns eigentlich ganz gut. Die fühlen sich alle untereinander sehr wohl. Der Gastraum ist sozusagen ihr Wohnzimmer und der hat alleine 100 Quadratmeter. Die können sich also gut aus dem Weg gehen. Teilweise liegen die auch gemeinsam in einem Körbchen."

Sandra: "Für draußen interessieren die sich tatsächlich gar nicht. Auch für die Eingangs-Schleuse nicht. Aber morgens, wenn die Sonne aufgeht, legen sie sich erst mal ins Fenster und sonnen sich."

Katzenlady Keshia zeigt Rebell, wo der Hammer hängt:

Ein Blick in die Küche des "Katers Köök", wo neben warmen Café-Spezialitäten mit Hafermilch auch selbst gemachte Limonaden oder kalte und warme Snacks vorbereitet werden. Zum Naschen gibt es auch täglich frischen Kuchen. Natürlich alles vegan.
Ein Blick in die Küche des "Katers Köök", wo neben warmen Café-Spezialitäten mit Hafermilch auch selbst gemachte Limonaden oder kalte und warme Snacks vorbereitet werden. Zum Naschen gibt es auch täglich frischen Kuchen. Natürlich alles vegan.  © Alice Nägle/TAG24

TAG24: Die Katzen können durch eine Patenschaft unterstützt werden. Gibt es eine Katze, die am beliebtesten ist?

Lani: "Wir haben insgesamt so um die 90 Patenschaften. Ich glaube, gerade optisch betrachtet ist Rebell, der Ginger, natürlich sehr interessant. Er sticht einfach sehr hervor und hat auch eine interessante Stimme. Aber alle Katzen haben so ihre Liebhaber. Man kann auch eine Patenschaft für die ganze Katzencrew übernehmen und das ist ziemlich im Rennen, würde ich sagen."

Aber abgesehen davon: Die Spenden gehen ja monatlich ein und wenn eine Katze etwas braucht, sagen wir natürlich nicht: 'Liffey hat gerade nicht genug Kohle, deshalb muss er jetzt gucken, wo er bleibt.' Das wird einfach fair aufgeteilt. Wir haben sogar einen Patenstammtisch. Die treffen sich dann einmal im Jahr hier in Hamburg im Café.

TAG24: Durch Eure Katzen kann man also neue Freunde kennenlernen?

Lani: "Im Endeffekt, ja. Gerade unter der Woche ist es häufig so, dass viele Einzelpersonen hier essen oder trinken. Wir haben dadurch auch schon Leute gehabt, die sich untereinander kennengelernt haben und sich dann auch verabreden."

Im "Katers Köök" ist man also selten alleine. Freies WLAN bietet das Café übrigens auch an.

Das vegane Deli hat natürlich auch einen Außenbereich. Hier könnt Ihr im Sommer vegane Eisbecher naschen und die Sonne genießen.
Das vegane Deli hat natürlich auch einen Außenbereich. Hier könnt Ihr im Sommer vegane Eisbecher naschen und die Sonne genießen.  © Katers Köök

TAG24-Tipp:

Auf Nachfrage, was das Lieblingsgericht der Crew sei, gab es deutliche Tendenzen: Sowohl Sandra als auch Sören setzten direkt auf die Currywurst. Lani isst lieber den Beyond-Meat-Burger mit Käse. Außerdem würde der Hering und das nordische Frühstück extrem "gehypt" werden, erzählte Sören.

In der süßen Abteilung machen die Snickers-Tarte und die Pfannkuchen mit Erdbeer-Rhabarber und weißer Schokolade das Rennen.

Unsere TAG24-Reporterin hat ebenfalls die Currywurst probiert und kann diese nur weiterempfehlen. Wenn Ihr eine süße Sünde begehen wollt, dann greift unbedingt zur Weiße-Schoki-Tarte mit Pfirsich. Als kleine Erfrischung ist die selbst gemachte Brombeer-Limo optimal.

Wenn Ihr nicht nur Katzenfans, sondern auch Liebhaber veganen Essens seid, solltet Ihr dem Deli einen Besuch abstatten. Vielleicht möchte der ein oder andere sogar eine Patenschaft übernehmen und damit die Katzen und das Café unterstützen?

Titelfoto: Montage: Alice Nägle/TAG24

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