Premiere in Hamburg: Diese schrille Show kommt genau zur richtigen Zeit!
Hamburg - "Freak Out" heißt die neue Varieté-Show im Hansa-Theatersaal – mit der das Traditionshaus am Hamburger Steindamm auch neue Wege beschreiten will. TAG24 war bei der Premiere am Donnerstag dabei.
Als schrill, provokant und sexy wurde die Show angekündigt – so sexy, dass es sogar eine Altersgrenze von 16 Jahren gibt. Dennoch: Mit "Freak Out" soll sich vor allem junges und junggebliebenes Publikum angesprochen fühlen – ein Plan, der bereits bei der Eröffnungsshow aufging.
Dabei will die "Varieté Extravaganza" zwar mit klassischen Varieté-Vorstellungen brechen. Geblieben ist aber der Grundgedanke: "Varieté, das ist ein Abend, wo eigentlich alles überhaupt nicht zusammenpasst und dann doch etwas ganz Besonderes entsteht", hatte es Theaterchef Ulrich Waller im Gespräch mit TAG24 formuliert.
So können sich die Zuschauenden auch bei "Freak Out" auf die gewohnte Mischung aus Akrobatik, Musik und Performance-Kunst freuen. Doch passend zur Pride Week in Hamburg wird eben auch und vor allem das Anderssein zelebriert – es wird wild, queer und wunderbar. Dazu gibt es spannende, überraschende und zeitweise auch ganz schön eklige Momente. Für jede Gefühlslage ist also gesorgt.
Die meisten mitgebrachten Fans hatte wohl der Berliner Adnan Dushaku aka "Lil Amok", der das deutsche Breaker-Team für Olympia trainiert. Seine Performance wurde von Anfang an mit viel Jubel begleitet.
Mit der Olympia-Aufnahme ist Breakdance 2024 zwar eigentlich im Mainstream angekommen, doch im "Freak Out"-Team fühlt sich "Lil Amok" trotzdem wohl, wie er TAG24 noch kurz vor der Show verraten hatte: "Meine Moves sind sehr explosiv und ich traue mich, alles zu machen, ich habe keine Angst", so der Breakdance-Weltmeister, der seinen Künstlernamen von der Berliner Hip-Hop-Legende Maxim (†33) erhalten hatte.
"Und darum geht es hier auch in der Show: Dass du mutig bist und dich traust, auch über deine Grenzen zu gehen. Und auch wirklich du zu sein. Ohne Filter!"
"Freak Out – Varieté Extravaganza": Noch bis Ende September im Hansa-Theatersaal
Ungefiltert und grenzüberschreitend. So ließe sich auch der weitere Abend beschreiben: Etwa mit der "Guerilla Comedy" von David Eriksson oder dem Duo "Daredevil Chicken", das bei seiner Comedy viel auf Überraschung und Nacktheit setzte.
Die Brücke zwischen den einzelnen Performances schlug die Londoner Moderatorin Chastity Belt mit eindrucksvollen Gesangseinlagen und auch nachdenklichen Momenten: "Wir alle haben doch einen kleinen Freak in uns", erinnerte sie das Publikum.
Anspannung, Ekel und Nervenkitzel entluden sich schließlich beim Schlussapplaus: Gemeinsam mit der Cast wurde getanzt, gesungen und die Liebe zelebriert. Also, nicht verpassen!
"Freak Out" wird noch bis zum 29. September im Hansa-Theatersaal gezeigt. Die Ticket-Preise bewegen sich zwischen 40 und 75 Euro.
Titelfoto: Fotomontage: Duo Little Finch/Dimity Shakhin/Hansa-Theater