Filmfest mit gleich mehreren Debüts und "verrückter Käse-Idee" eröffnet
Hamburg - Die Eröffnung des 32. Hamburger Filmfest stand ganz im Zeichen von Festivalleiterin Malika Rabahallah (54), die in ihrem Debütjahr unter anderem direkt einführte, dass gleich zweimal der Douglas-Sirk-Preis verliehen wird. Doch wie Kultursenator Carsten Brosda (49, SPD) in seiner Eröffnungsrede betonte, sei das Festival mit seiner Vielfalt an Themen und Menschen immer schon "beständig anders" gewesen.
Natürlich sei sie aufgeregt, verriet Rabahallah im Gespräch mit TAG24. "Ich weiß vor allem, was für eine Verantwortung ich habe. Das Filmfest ist ein wichtiges Festival für die Stadt. Ich nehme das ernst. Aber ich freue mich auch, dass es endlich losgeht."
Neun Monate haben die gebürtige Französin und ihr Team an dem Festival gearbeitet und versucht, "das beste Programm nach Hamburg zu holen".
Insgesamt zeigen sie innerhalb von zehn Tagen 124 Filme aus 55 Ländern. Ein absolutes Highlight und ein Traum, der in Erfüllung geht, sei für die 54-Jährige der 3. Oktober. An diesem Tag dürfen alle Hamburgerinnen und Hamburger kostenlos ins Kino gehen.
"Das ist so viel wert. Kultur gehört allen. Ich habe immer den Traum gehabt, dass man diese auch niedrigschwellig machen soll", so Rabahallah.
Star-Aufgebot bei Filmfest-Eröffnung in Hamburg
Rabahallah: "Mir ist wichtig, dass man Leute zeigt, die man nicht immer im Kino sieht!"
Gestartet wurde am Donnerstagabend nach einer bemerkenswerten Rede des Senators, mit dem Eröffnungsfilm "Könige des Sommers" (Kinostart: 6. Februar 2025).
Warum Festivalleiterin Rabahallah gerade diesen Film ausgewählt hat? "Das ist ein Debüt von einer jungen Frau, die nur mit Laiendarstellern in ihrem Heimatdorf gedreht hat", erklärte die 54-Jährige gegenüber TAG24.
"Mir ist wichtig, dass man Leute zeigt, die man nicht immer im Kino sieht. Und es ist eine Liebeserklärung an Frankreich und Comté-Käse. Ich liebe Comté-Käse."
Dieser spielt tatsächlich eine nicht minder große Rolle im Debütfilm von Regisseurin Louise Courvoisier (30). Als die Welt des 18-jährigen Totones (gespielt von Clément Faveau) nach dem Tod seines Vaters zusammenbricht und er alleine für seine jüngere Schwester sorgen müssen, schmiedet er einen Plan: Er will den besten Comté-Käse herstellen und das Preisgeld von 30.000 Euro gewinnen.
"Da wo ich herkomme, dreht sich alles um Käse, deswegen kam ich auf diese verrückte Idee (lacht)", erklärte Courvoisier im TAG24-Gespräch, die im französischen Jura aufgewachsen ist und ihrer Heimatregion eine Leinwand geben wollte.
Um das alltägliche Landleben mit all seiner Schönheit und Rauheit darzustellen, entschied sich die junge Filmemacherin für einen Cast nur aus Laiendarstellern: "Es sollte authentisch sein!"
Titelfoto: TAG24/Nora Petig, TAG24/Madita Eggers