Ed Sheeran zieht in die schillerndste Promi-WG Deutschlands
Hamburg - Ganz lässig und mit einer für den Sänger typischen "Little Martin"-Western-Gitarre auf der Schulter ist Ed Sheeran (32) am heutigen Donnerstag in das Panoptikum auf der Hamburger Reeperbahn eingezogen. Oder wie das bundesweit älteste Wachsfigurenkabinett sich selbst bezeichnet: in die schillerndste Promi-WG Deutschlands. Der Welt-Star wird ab sofort im "britischen Dreieck" neben Adele und gegenüber von Queen Elizabeth II. im Erdgeschoss des vierstöckigen Museums für Selfies und Fotos zur Verfügung stehen.
"Er ist einfach einer der größten Stars, die wir zurzeit international im Musikbusiness vorzuweisen haben, und deshalb steht sein Platz hier bei uns im Panoptikum auch gar nicht zur Diskussion. Er gehört hier einfach hin", betonte Panoptikum-Chefin Susanne Faerber (31) bei der offiziellen Enthüllung der neuen Figur am Donnerstag. Zudem sei die Nachfrage nach einer Figur des Sängers unter den Besuchern sehr hoch gewesen.
Der Ed Sheeran aus Wachs stammt aus den Händen von Lisa Büscher und ihrem Team. Eine Premiere für die Bildhauerin aus Berlin, die zuvor 15 Jahre lang ausschließlich mit Silikon gearbeitet hat. Nach der Anfrage des Panoptikums stellte sie sich Ende vergangenen Jahres der Herausforderung, sich auf neues Terrain zu wagen.
"Ich wusste das Mischverhältnis von Wachs nicht, wie das eingefärbt wird, wie man das schmilzt und gießt. Das musste ich mir alles aneignen", sagte Büscher gegenüber TAG24.
"Das war alles komplett anders als beim Silikon. Besonders die Haare waren schwierig zu applizieren. Silikon ist wie Gummi, da kann man einfach mit der Nadel herein stechen, aber wenn du mit einer Nadel in Wachs stichst, dann bricht das. Wachs ist allgemein sehr fragil gegenüber Silikon."
Das Hamburger Panoptikum auf Instagram
Besonders zeitintensiv waren die zahlreichen bunten Tattoos des Ed-Sheeran-Doppelgängers
Fast fünf Monate haben die Künstlerin und ihr Team an Wachs-Ed gearbeitet. Dazu gehört - natürlich - auch eine intensive Recherche über sein äußeres Erscheinungsbild.
"Ich habe extrem viele Bilder aus allen möglichen Winkeln online gesucht. Man muss vor allem in die verschiedenen Altersstufen hineingehen. Er ist zuletzt sehr schlank geworden, darauf mussten wir uns konzentrieren. Wir haben auch viele Videos angeguckt, meist aber ohne Ton, sonst kommt man zu sehr von der Arbeit ab (lacht)", so Büscher, die zwar kein Fan von Sheerans Musik ist, ihn über ihre Arbeit aber "kennen und lieben" gelernt habe.
"Eigentlich wäre man in zwei Monaten mit der Figur durch gewesen, aber es müssen halt immer wieder Anpassungen vom Kostüm gemacht werden. Wenn das Kostüm nicht passt, muss man gucken, ob der Körper wieder angepasst werden muss. Das ist ein Prozess, der ziemlich lange dauert. Obwohl er jetzt so modern und casual angezogen ist, muss man immer wieder nachjustieren."
Besonders zeitintensiv waren die zahlreichen bunten Tattoos des Sängers, die zwar bei seinem Abbild aus Wachs nur unter seinen Ärmeln hervorgucken, aber dennoch eine Woche an Arbeit in Anspruch genommen hätten. Ebenso die Gitarre des Sängers, die sein Abbild auf der Schulter trägt und neben seinem Rotschopf charakteristisch für den Welt-Star ist.
Nächstes Jahr werden weitere Figuren von Lisa Büscher im Panoptikum zu sehen sein
"Das Panoptikum ist ja schon so lange in Hamburg, an so einem traditionellen Standort vertreten zu sein, ist sehr schön für mich. Und mein Ed ist mit den ganzen anderen Stars, die hier schon stehen, (...) in guter Gesellschaft", sagte Büscher, die TAG24 verriet, dass das Museum gleich zwei weitere Figuren bei ihr bestellt hat.
Um wen es sich dabei handelt, sagte Panoptikum-Chefin Susanne Faerber noch nicht. "Das kann ich auch noch gar nicht sagen, weil wir noch keine finale Entscheidung getroffen haben. Wir versuchen dabei immer auf die Wünsche der Besucher einzugehen und werden in den nächsten Wochen mal überlegen und dann hoffen wir, das wir Anfang nächsten Jahres die nächste Figur aus der Hand von Lisa Büscher präsentieren können."
Allgemein versuche das Wachsfigurenkabinett eine gute Mischung aus lokalen und internationalen Stars ihren Gästen anzubieten.
Wobei sich die Lokalen, wie zum Beispiel Otto Waalkes (74), teilweise sogar persönlich von den Bildhauern abmessen lassen. Bei internationalen Stars wäre das selten der Fall, so Faerber. "Meistens ist es so, dass wir das Management anfragen, ob derjenige Interesse an einer Partizipation hätte und vielleicht Zeit, sich vermessen zu lassen oder Kleidung zur Verfügung zu stellen. Die Bereitschaft bei internationalen Stars ist hierbei meist aber sehr gering."
Das Panoptikum hat montags bis freitags sowie sonntags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Samstags stehen die Stars bis 22 Uhr für Selfies zur Verfügung. Tickets sind ab 7,50 Euro erhältlich. Fotos sind in dem Museum auf der Reeperbahn ausdrücklich erwünscht. Nur auf den Blitz sollten die Gäste besser verzichten: "Wachsfiguren mögen keinen Blitz, dadurch wirken selbst die besten Figuren unecht, fast schon wie Aliens", betonte Faerber.
Titelfoto: Madita Eggers/TAG24