"Die große Weihnachtsshow" sorgt mit kultureller Aneignung für Lacher

Hamburg - Wenn das Foyer glitzert, der Pausenraum einer Eislandschaft gleicht und es überall nach Glühwein duftet, präsentieren die Schüler der Stage School im "First Stage Theater" in Altona ihr alljährliches Weihnachtsmusical.

Die Inszenierung zu "Fairytale of New York" von The Pogues sorgte für tosenden Applaus vor der Pause.
Die Inszenierung zu "Fairytale of New York" von The Pogues sorgte für tosenden Applaus vor der Pause.  © Dennis Mundkowski

Wie jedes Jahr ist "Die große Weihnachtsshow" auch diesen Winter wieder restlos ausverkauft.

In knapp zweieinhalb Stunden inklusive Pause entführen die rund 45 Darsteller und Darstellerinnen das Publikum in die winterliche Welt von Mistelstadt - wo es allerdings gar nicht so besinnlich zugeht, wie es zunächst scheint.

Die Bewohner des Dorfs wollen einen Weihnachtscontest gewinnen und sich unbedingt Platz eins sichern. Schließlich soll der Titel verteidigt werden. In Sachen Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

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Um den perfekten Beitrag für den Wettbewerb zu kreieren, geht es drunter und drüber während der Vorweihnachtszeit in dem erfundenen Örtchen.

Von klassischen Ballettdarbietungen wie "Schwanensee" über spanischen Flamenco bis hin zu einer Stepptanz-Nummer zum irischen Weihnachtshit "Fairytale of New York" von The Pogues können sich die "internationale Fachjury" und das Publikum im Saal von diversen Tanz- und Gesangseinlagen überzeugen lassen. Die meisten davon werden von den Stage-School-Schülern während der Planung des Stücks eigenständig erarbeitet.

Dass drei oder vier Nummern dabei angeblich wegen "kultureller Aneignung" mit Punktabzug geahndet werden sollen, sorgt dabei eher für den ein oder anderen Lacher im Publikum.

Zum großen Finale von "Die große Weihnachtsshow" kamen alle 45 mitwirkenden Schülerinnen und Schüler auf die Bühne und sangen den bekannten Folk-Rock-Song Halleluja von Leonard Cohen.
Zum großen Finale von "Die große Weihnachtsshow" kamen alle 45 mitwirkenden Schülerinnen und Schüler auf die Bühne und sangen den bekannten Folk-Rock-Song Halleluja von Leonard Cohen.  © Dennis Mundkowski

"Roter Glühwein" bringt Publikum zum Mitsingen

Die Inszenierung zu Culcha Candelas "Eiskalt" brachte das Publikum zum Klatschen, Mitwippen und Schmunzeln.
Die Inszenierung zu Culcha Candelas "Eiskalt" brachte das Publikum zum Klatschen, Mitwippen und Schmunzeln.  © Dennis Mundkowski

Neben gefühlvollen Balladen, emotionalen Duetten und hochwertigen Tanzeinlagen sorgen die Schüler mit der ein oder anderen umgedichteten Nummer außerdem für Partystimmung im Publikum.

Allen voran "Roter Glühwein" zur Melodie von Udo Jürgens' († 80) berühmtem Hit "Griechischer Wein" riss die Gäste aus ihren Sitzen und animierte den ein oder anderen zum Einstimmen.

Doch holt sich Mistelstadt am Ende wirklich den Titel des kreativsten Weihnachtsortes?

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Eigentlich ist das ganz egal, denn schließlich gehe es doch besonders an Weihnachten um etwas ganz anderes: zusammen sein, die Zeit genießen und sich gegenseitig Freude machen. Und das abseits jeglicher Wettbewerbe und Siegertrophäen.

"Die große Weihnachtsshow" läuft noch bis zum 27. Dezember. In der vergangenen Spielzeit zog es knapp 17.000 Zuschauer in den Saal in dem kleinen Theater in Altona. Alle restlichen Shows sind offiziell bereits voll. Der Vorverkauf für 2025 hat allerdings bereits begonnen.

Titelfoto: Dennis Mundkowski

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