Björk gibt fantastisches Sci-Fi-Konzert: Vor der Zugabe meldet sich Greta Thunberg zu Wort

Hamburg - Nach fünf Jahren Tour-Pause hat die isländische Sängerin Björk Guðmundsdóttir (58) am Dienstagabend mit ihrer theatralen Show "Cornucopia" Halt in Hamburg gemacht.

Die Künstlerin Björk (58) tauchte die Barclays Arena in Hamburg am Dienstagabend in eine mystische Atmosphäre. (Archivbild)
Die Künstlerin Björk (58) tauchte die Barclays Arena in Hamburg am Dienstagabend in eine mystische Atmosphäre. (Archivbild)  © PR/Santiago Felipe

"Cornucopia" wurde ursprünglich als Residency-Show in New York und rund um das Album "Utopia" (2017) konzipiert. Für die aktuelle Tour wurde das Zusammenspiel aus Sound und Bild um die Songs von Björks aktuellstem Album "Fossora" (2022) erweitert.

Die Show, die die Künstlerin selbst als "Sci-Fi-Pop-Konzert" beschreibt, ist so aufwendig, dass Björk sie bislang nicht in ihrer isländischen Heimat zeigen konnte – da es dort einfach keine passende Arena gibt.

In der fast ausverkauften Barclays-Arena stimmte die Sängerin dann zunächst zarte Töne an, die die Halle über mehrere Songs hinweg in eine intime Flüsteratmosphäre tauchten.

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Dabei fiel es den Zuschauern nicht immer leicht, Björk zwischen den großflächigen digitalen Visuals, dem aufwendigen Bühnenbild und dem wippenden Flötenseptett "Viibra" auszumachen. Denn im Gegensatz zu anderen Popkonzerten dieser Größe verzichtet Björk auf große LED-Screens mit ihrer Mimik, verschwindet zwischendurch gänzlich in einer Hall-Kammer, die ihrer Stimme einen Kathedralen-Sound verleiht und taucht vielmehr ein in das Gesamtkunstwerk "Cornucopia".

Björk schafft mit ihrem digitalen Theater etwas Opernhaftes, das bisweilen an Mozarts Zauberflöte erinnert, die Zuschauer dann mal mit in eine Unterwasserwelt, mal in den Urwald und dann wieder mit in eine Science-Fiction-Welt nimmt. Über allem thront die gewaltige Stimme der Isländerin.

Richtig einordnen lässt sich "Cornucopia" bis zum Schluss nicht und bleibt wohl gerade deshalb so fantastisch.

Björk in Hamburg: Greta Thunberg und ein Geburtstagsständchen

Die isländische Sängerin spielte vor allem Songs aus ihrem neuesten Album "Fossora".
Die isländische Sängerin spielte vor allem Songs aus ihrem neuesten Album "Fossora".  © One Little Independent/H'Art/dpa

Vor der Zugabe meldete sich dann noch die Klimaaktivistin Greta Thunberg (20) mit einer Videobotschaft zu Wort: "Uns läuft die Zeit davon", erklärte sie in ihrem bekannten Aufruf für Klimagerechtigkeit – und erntete in Hamburg wohl wegen ihrer aktuell umstrittenen Aussagen zum Nahost-Konflikt betretenes Schweigen.

Für Björk dürfte es dagegen von vornherein ein ganz besonderer Abend gewesen sein: Denn sie feierte am Dienstag auch ihren 58. Geburtstag. Doch bis auf ein mehrfaches "Dankeschön" an das Hamburger Publikum fehlte es dann doch etwas an persönlichen Momenten auf der Bühne – bis Björk dann den allerletzten Song ankündigte und von ihren Flötistinnen stattdessen mit einem Geburtstagsständchen überrascht wurde.

Das Konzert in Hamburg war der Auftakt für die zwei einzigen Deutschland-Konzerte von Björk in diesem Jahr: Am 24. November wird die Sängerin dann noch in der Leipziger Arena erwartet.

Titelfoto: PR/Santiago Felipe

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