Beliebte Eisdiele soll nach 18 Jahren schließen, Anwohner laufen Sturm
Hamburg - Ist da wirklich das letzte Wort schon gesprochen? Seit 18 Jahren ist das Eiscafé "Gelato Klein Borstel" im gleichnamigen Hamburger Stadtteil Treffpunkt für Alt und Jung. Doch dort, wo im Sommer Kinder Schlange stehen, soll nun Schluss sein.
Wie auf dem Instagram-Account des "Gelato Klein Borstel" zu lesen ist, wurde dem Inhaber zum 30. September gekündigt - ohne Dialog und ohne Begründung.
Das wollen sich aber weder Ladenbesitzer Vincent Paul Menken noch die Bewohner von Klein Borstel gefallen lassen. Sie laufen Sturm.
Nachdem das Aus der Eisdiele die Runde gemacht hatte, dauerte es nicht lange, bis eine große Rettungsaktion ins Leben gerufen wurde. Auf Instagram und auf change.org wird seitdem um Unterschriften gebeten. "In den ersten 72 Stunden sind 700 Unterschriften zusammengekommen, dazu zahlreiche Kinderbilder", erklärte Menken auf dem Profil.
Und der Eismann bekommt auch Unterstützung aus der Politik. "Die Kündigung des Mietvertrages kam für alle überraschend und ist nicht nachvollziehbar", sagte CDU-Bezirksabgeordnete Martina Lütjens (63), die aufgrund der Sperrung der Wellingsbütteler Landstraße dem Einzelhandel mit seinen Betrieben den Rücken stärken will.
"Gelato Klein Borstel" ruft auf Instagram zur Unterstützung auf
Politik und Bürger kämpfen um ihre Eisdiele
"Ich wünsche mir, dass der Vermieter hier noch mal das Gespräch sucht und zu einem guten Ergebnis im Sinne Klein Borstels kommt", so die Politikerin weiter.
Das würde auch Menken freuen, denn der wollte seinen Laden nach der Saison eigentlich an Massoud Nasseri übergeben. "Das Eiscafé ist mein Lebensmittelpunkt und der beliebteste Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und alle Menschen im Dorf. Ich hoffe auf den Erhalt und einen langfristigen Mietvertrag."
Ob der Aufruf und die Unterstützung reicht, um den Laden zu retten, wird sich zeigen.
Titelfoto: CDU Hamburg-Nord