Hamburg - Bewohnerparkausweis, ein Führungszeugnis oder Kita-Gutschein beantragen? Das alles ist mit der Online-Ausweisfunktion bequem von Zuhause möglich. Dennoch würden die meisten Bürger und Bürgerinnen nach Angaben der Stadt immer noch zum Amt gehen. Um die Bekanntheit der digitalen Dienste der Hamburger Verwaltung zu steigern, ist am heutigen Montag die stadtweite Kampagne "Hamburg – digital für dich" mit einem Service Pop-up mitten in der Europa-Passage gestartet.

"Wir haben inzwischen fast 200 Onlinedienste, also Verwaltungsleistungen, die man super am Smartphone erledigen kann, aber wir haben festgestellt, dass viele Bürger und Bürgerinnen dies noch gar nicht wissen", erklärte Staatsrat Jan Pörksen (60, SPD) gegenüber TAG24 die Kampagne.

Noch bis zum 19. Oktober können Hamburger täglich von 10 bis 19 Uhr die Online-Ausweisfunktion ihres Personalausweises im Erdgeschoss des Einkaufscenters freischalten lassen – diese wird für viele der angebotenen Online-Dienste benötigt, betonte Pörksen.

"Viele Leute haben das noch gar nicht mitbekommen oder noch nicht gemacht." Dabei könne man sich so in vielen Fällen den Gang zum Amt sparen. "Alle erwarten ja auch von der Stadt und der Verwaltung, dass wir schneller werden und Hamburg ist damit ganz vorne mit dabei."

Hamburg Hamburg: Burgerladen steht in Flammen - Bevölkerung wird gewarnt

Der Standort in der Europa-Passage sei dabei bewusst gewählt worden: "Zentraler kann man in der Stadt nicht sein. Wir wollen mitten im Leben die Hamburger Verwaltung positionieren", betonte Finanzsenator Dr. Andreas Dressel (49, SPD) bei der offiziellen Eröffnung des Service Pop-up.

"Die Bürger können so selber sehen, welchen Mehrwert sie haben, nebenbei haben wir natürlich auch einen, weil alles, was wir digital durchführen können, für uns im Management im Nachhinein auch einfacher ist". Die digitalen Services seien eine "Win-win-Situation" für alle.

Zusätzlich informieren sogenannte "Digital-Lotsen" – wie sonst auch in den Kundencentern – im Pop-up-Servicecenter über das digitale Angebot der Stadt.

"Die größte Hürde, mit der wir von unseren Kunden konfrontiert werden, ist die Handhabung", berichtete Digital-Lotsin Antonia Grzesiak gegenüber TAG24. Und das tatsächlich bei jeder Altersgruppe.

"Ältere Herrschaften haben eher mal Berührungsängste, bei den jüngeren Generationen ist eher so, dass irgendetwas auf der Webseite nicht funktioniert oder sie ihren Pin falsch eingetippt haben."

Hamburg Bis zu 10.000 Euro Strafe! Messerverbot in Hamburger Nahverkehr tritt in Kraft

Der Rest funktioniere eigentlich intuitiv, die benötigte "AusweisApp" sei "kein Teufelswerk". Einmal erklärt, würden viele Kunden die digitalen Vorgänge auch als "einfacher als gedacht" bezeichnen. Und wenn nicht: "Wir erklären gerne auch mal öfter und solange bis es verstanden wird", so Grzesiak.