Mit dieser Geste löst "Busfahrer Michel" TikTok-Hype aus: Sogar Fußballer machen es nach
Hamburg - Seine Videos gehen seit Tagen viral: HVV-Busfahrer und Mitarbeiter der Stadtreinigung Hamburg Michel Schwartz ist mit einer Begrüßung über Nacht zum Internetstar geworden. TAG24 hat mit ihm gesprochen.
Bereits in der Ausbildungszeit bei der Hamburger Hochbahn habe der Busfahrer diese außergewöhnliche Begrüßungsgeste entwickelt, verriet er unserer Reporterin.
Seither hatte er immer mal wieder Videos dazu auf Instagram sowie TikTok hochgeladen. Vor knapp einer Woche ging das Ganze plötzlich viral.
"Durch einen Streamer, der das gesehen hat und dann den Hype eigentlich erst ins Laufen gebracht hatte", erklärte "Busfahrer Michel", wie er in den sozialen Medien liebevoll genannt wird. "Man hatte dann immer weiter auf meinen Account geguckt. Das wurde immer weiter verbreitet. Und ja, ich denke mal, nach Dubai-Schokolade hatte das jetzt nochmal was Neues ausgelöst", lachte der Vater einer Tochter.
Dass er mit seinen Videos zum Internetstar wird, war allerdings nicht die Intention dahinter, erklärte er. "Es geht eher um das Image vom Busfahrer, das nicht immer unbedingt so positiv ist. Jedes Jahr sind immer deutlich zu wenig Busfahrer im Verkehr." Mit seiner Idee wolle er vor allem zeigen, dass "Busfahren gar nicht so schlecht wie sein Ruf ist und dass man auch als Busfahrer cool sein kann".
Und nicht nur sein Arbeitgeber scheint die Aktion zu feiern. Auch Menschen aus dem Ausland und Bundesliga-Fußballer sind auf den Zug aufgesprungen und machen seine Handbewegung nach.
"Busfahrer Michel" auf TikTok
"Busfahrer Michel" würde sich über eine Geste von Messi oder Ronaldo freuen
VfB-Kicker Nick Woltemade (22) beispielsweise jubelte nach seinem Elfmetertor gegen Heidenheim sogar mit der typischen Geste von "Busfahrer Michel".
Aber auch HSV-Spieler begrüßten ihre Kollegen damit im Training und die Elf von Darmstadt 98 präsentierte die Handbewegung in die Kamera.
Inzwischen wird der "Müllmann", wie er seinen Hauptberuf selbst bezeichnete, im Straßenverkehr häufig erkannt.
Damit Fans die Hemmungen verlieren, ihn anzusprechen, schmücke er seinen zugeteilten Bus immer so aus, dass man ihn auf Anhieb erkennen kann. "Ich habe auf dem Fahrersitz immer eine orangefarbene Warnweste - zudem so ein hellblaues Faultier in der Scheibe. Meinen Paul, den hat mir meine Tochter geschenkt", erzählte er stolz und ergänzte: "Dann habe ich noch ein Autokennzeichen auf dem Fahrerarbeitsplatz, wo man meinen Namen sieht."
Das befremdliche Gefühl, plötzlich "bekannt zu sein", lege Michel immer mehr ab, gab er zu, schließlich sei er ja "hellauf begeistert" von der ganzen positiven Resonanz. Besonders darüber, dass Fußballer die Geste in die Welt tragen. "Ich finde das super. Ich feiere das total."
Als Hamburger freue er sich natürlich, wenn Hamburger Vereine die Idee besonders pushen, ein typischer Fußballfan sei er allerdings nicht. "Ich freue mich einfach immer, wenn wir die Weltmeisterschaft oder die Europameisterschaft haben. Aber ich würde jetzt nicht unbedingt einen speziellen Spieler oder einen speziellen Verein favorisieren."
Wenn er sich allerdings etwas wünschen könnte, wäre es, dass Jamal Musiala (21), Cristiano Ronaldo (39) oder Lionel Messi (37) doch mal auf sein TikTok aufmerksam und ihm mit seiner eigenen Geste grüßen würden. Aber: "Ich freue mich über alle, die den Move und den Hype mitnehmen."
Titelfoto: Screenshot Instagram/_michel_schwartz_