Lokalpolitiker mit Mega-Idee: U1 soll zur Ringlinie verlängert werden
Hamburg - Bekommt der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) eine zweite Ringlinie? Dieser Vorschlag kam jetzt aus Schleswig-Holstein.
Derzeit führt die U1 von Ohlstedt und Großhansdorf über den Hauptbahnhof nach Norderstedt Mitte. Vor zwei Jahren wurde bereits eine Verlängerung in Norderstedt um drei Stationen bis Quickborner Straße beschlossen, damit würde die AKN dort ersetzt.
Doch es gibt weitere U1-Gedankenspiele. Der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Tangstedt im Kreis Stormarn hat diese jüngst in einer Stellungnahme zum Entwurf der Regionalpläne in Schleswig-Holstein formuliert, wie das Hamburger Abendblatt berichtete.
Demnach schlagen die Lokalpolitiker vor, die U1 im Norden zu schließen und eine Verbindung von Ohlstedt über Tangstedt nach Norderstedt herzustellen. Damit würde nach der U3 eine zweite Ringlinie entstehen.
Die Gedankenspiele sind nicht ganz neu. Bereits die vor knapp zwei Wochen abgewählte Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder (56, SPD) von Norderstedt hatte sich ähnlich geäußert. Konkrete Planungen dazu gibt es aber bislang nicht.
Wie realistisch ist ein U1-Ringschluss?
Auch die Realisierung der beschlossenen U1-Verlängerung steht bislang in den Sternen. Die Hochbahn hat mit dem Neubau der U5, der Weiterführung der U4 auf die Horner Geest und der neuen U3-Haltestelle "Fuhlsbüttler Straße" so viel zu planen und zu bauen, dass keine Kapazitäten vorhanden sind, heißt es beim hvv.
Angesichts dessen ist es sehr fraglich, ob die Idee der U1-Ringlinie weiterverfolgt werden kann. In Tangstedt rechnet aber auch keiner mit einer sofortigen Realisierung des Projekts. Die Lokalpolitiker planen mit einem Zeitrahmen von 20 bis 30 Jahren.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa