Jetzt doch! Hochbahn von ÖPNV-Streik betroffen

Hamburg - Am Freitag werden Busse und U-Bahnen in Hamburg lahmgelegt. Hvv-Pendler müssen sich am Freitag auf einen großen Warnstreik im ÖPNV in Hamburg einstellen.

Die Zeichen stehen in Hamburg auf Streik. (Archivbild)
Die Zeichen stehen in Hamburg auf Streik. (Archivbild)  © Christian Charisius/dpa

Davon sind nicht nur, wie es am Montag hieß, die Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) betroffen.

Am Dienstagabend teilte Verdi mit, dass alle Beschäftigten der Hamburger Hochbahn am Freitag zu einem 24-stündigen-Warnstreik aufgerufen sind.

Los geht es um 3 Uhr. Am Samstag um 3 Uhr soll der Warnstreik enden. Davon sind alle U-Bahn-Linien sowie Busse betroffen. Auch die Nachtbusse von Freitag auf Samstag werden bestreikt. Die Hochbahn hat auf die Streikankündigung bisher nicht reagiert, es ist unklar, ob ein Notfahrplan aufgestellt wird.

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Mit dem Arbeitsausstand will die Gewerkschaft Druck auf den Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen aufbauen.

Am Dienstag ging die erste Verhandlungsrunde ohne Einigung zu Ende. Die Hochbahn sprach von "intensiven und sehr konstruktiven Gesprächen".

Das fordert Verdi von der Hochbahn

Bereits Anfang 2023 kam es zum Streik bei der Hochbahn. (Archivbild)
Bereits Anfang 2023 kam es zum Streik bei der Hochbahn. (Archivbild)  © Christian Charisius/dpa

Die Gewerkschaft fordert unter anderem die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich, die Erhöhung der Urlaubstage auf 32 im Jahr, die Begrenzung der Dienstlängen und höhere Zulagen für planmäßige Arbeit zu ungünstigen Zeiten.

Bei der Verhandlung habe die Hochbahn ein Angebot vorgelegt, dass die zentrale Forderungen nicht berücksichtigt habe, so Verdi.

Diese Maßnahmen seien aber notwendig, "um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und gleichzeitig eine hohe Qualität im öffentlichen Nahverkehr sicherzustellen", so Gabriel Riesner. Der Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer sagte weiter: "Der bestehende Personalmangel, lange Dienstzeiten und ein ständig wechselnder Dienstbeginn belasten die Kolleg*innen erheblich, was zu hohen Krankenständen führt."

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Die Hochbahn hatte nach eigenen Angaben ein "umfassendes Angebot zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen" vorgelegt, um die Verhandlungen "frühzeitig auf einen guten Weg zu bringen". Die Beschäftigte könnten damit künftig bis zu 25 zusätzliche freie Tage pro Jahr erreichen.

"Aus Sicht der Hochbahn ist eine zielgerichtete Entlastung von besonders geforderten Mitarbeitenden in Form von mehr freien Tagen deutlich attraktiver ist als die pauschale Verkürzung der Wochenarbeitszeit", hieß es.

Demo am Streiktag durch die Hamburger Innenstadt

Verdi plant zum Streik am Freitag ab 9 Uhr eine Demonstration, die am Dammtor startet und über Gänsemarkt, Rathausmarkt und Steinstraße führt und am Gewerkschaftshaus im Besenbinderhof endet.

Bei der Hochbahn arbeiten rund 6500 Menschen. Etwa 4500 davon werden im Schichtdienst eingesetzt. Die nächsten Gespräche zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft sind für den 8. Februar geplant.

Die S-Bahn ist nicht vom Streik betroffen, da sie von der Deutschen Bahn betrieben wird. Dort ging erst am Montag der Bahnstreik zu Ende.

Erstmeldung: 18.07 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 19.13 Uhr.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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