HVV: Neue S-Bahn-Linie für den Westen Hamburgs verzögert sich
Hamburg - Eine neue S-Bahnlinie soll den Hamburger Westen erschließen. Die Züge sollen in einem Tunnel fahren, um die oberirdische Stadtplanung nicht durcheinander zu bringen. Aber auch unter der Erde gibt es Probleme, weswegen der Senat nun über den Bau von Busspuren nachdenkt.
Statt einer neuen S-Bahnlinie im hvv werden die Hamburger Stadtteile Osdorf, Lurup und Bahrenfeld vorerst womöglich nur eine beschleunigte Buslinie mit eigener Fahrspur bekommen.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende prüfe aktuell ein Hochleistungsbussystem, teilte der Senat auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Heike Sudmann (60) mit.
Auf der Strecke fährt bereits ein sogenannter Metrobus (X3), allerdings kommen die Fahrzeuge bei dichtem Verkehr nur langsam voran.
Die Planer der S-Bahnlinie S32 zwischen Holstenstraße und Osdorfer Born stehen vor großen Herausforderungen. Die acht Kilometer lange Bahnstrecke soll zum größten Teil durch einen Tunnel verlaufen, der nahe am Forschungscampus Bahrenfeld vorbeigehen würde.
Zu dem Campus gehört vor allem das Forschungszentrum Deutsches Elektronen-Synchrotron mit seinen unterirdischen Teilchen-Beschleunigern. Gutachter sollen klären, ob die vom S-Bahnverkehr ausgehenden Erschütterungen die Forschungsanlagen beeinträchtigen würden. Ungeklärt ist auch, ob die S32 mit dem neuen Bahnhof Altona am Diebsteich verknüpft werden kann.
Unter einem Hochleistungsbussystem versteht der Senat eine Buslinie mit weitgehend eigener Trasse. Ein hoher Taktverkehr soll für eine Kapazität sorgen, die mit der einer Straßenbahn vergleichbar ist. Damit entspricht das System einigen bereits ausgebauten Metrobuslinien, wie eine Sprecherin der Hochbahn bestätigte. Die beteiligten Stellen wollen am Donnerstag über das Projekt beraten.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa