Elbfähre Blankenese fällt seit Wochen aus: Das ist der Grund

Hamburg - Die Probleme bei den Elbfähren in Hamburg halten an. Davon ist besonders die Hamburg-Blankenese-Este-Linie (HBEL) betroffen.

Die "Altona" ist die einzige Fähre, die auf der Hamburg-Blankenese-Este-Linie (HBEL) fährt. (Archivbild)
Die "Altona" ist die einzige Fähre, die auf der Hamburg-Blankenese-Este-Linie (HBEL) fährt. (Archivbild)  © Rabea Gruber/dpa

Auf ihrem X-Profil teilt die HADAG täglich mit, dass die Este-Linie ganztags ersatzlos ausfällt. Normalerweise verkehrt die Fähre auf der Strecke Blankenese-Neuenfeld-Cranz von Ende April bis Anfang Oktober zwischen 6.30 und 20.30 Uhr stündlich in beide Richtungen.

Seit dem 24. Juni sind alle Verbindungen ausgefallen. Darunter leiden Pendler und Touristen, die ins Alte Land wollen.

Was ist der Grund für die Ausfälle? Das wollte TAG24 vom Fährbetreiber wissen.

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"Seit dem 24. Juni hat sich die HADAG aufgrund der weiterhin angespannten Personallage entscheiden, die Kapazitäten auf die anderen Linien (insbesondere 62 und 64) zu konzentrieren, um auf diesen vielgenutzten Pendlerlinien einen verlässlichen Fahrplan anbieten zu können", antwortete Unternehmenssprecher Christoph Kreienbaum. Deshalb gebe es derzeit keine Fahrten auf der überwiegend touristisch genutzten HBEL.

Generell sei es so, dass die Linie sehr störungsanfällig sei. Größtes Problem ist die Verschlickung. Nach Insolvenz der Pella-Sietas-Werft im Jahr 2011 werden das Mühlenberger Loch und die Este nicht mehr regelmäßig ausgebaggert. Daher verschlickt die Wasserstraße.

Este-Linie steht vor dem Aus

Die großen Hafenfähren sind meist voll und brauchen weniger Personal. (Archivbild)
Die großen Hafenfähren sind meist voll und brauchen weniger Personal. (Archivbild)  © Jonas Walzberg/dpa

Sehr niedrige und sehr hohe Pegelstände führen dazu, dass die geplante Strecke nicht gefahren werden kann. Im Durchschnitt finden nur rund 35 Prozent der Fahrten auf der regulären Route statt. In den anderen 65 Prozent wird die Ausweichroute von Blankenese nach Finkenwerder genommen. Um nach Cranz zu gelangen, müssen Fahrgäste in die Buslinien 150 oder 350 umsteigen.

Dazu kommt der vergleichsweise hohe Personaleinsatz. An den Anlegestellen Cranz und Neuenfelde können die großen Hafenfähren nicht anlegen. Dort müssen spezifische Schiffe der HADAG anlegen. Davon gibt es seit der Kollision des Containerfrachters "Ever Given" mit der "Finkenwerder" im Februar 2019 nur noch eins: die "Altona". Dieses Schiff muss immer mit zwei Angestellten besetzt sein. "Gerade angesichts der Personalknappheit, die im Hafen, aber auch bei der HADAG zu spüren ist, ist auch dies ein Grund, dass die Fähren häufiger nicht fahren können", so Kreienbaum.

Zudem sei die Auslastung der Fährverbindung nur sehr gering. "Häufig haben wir mehr Personal als Fahrgäste an Bord." Der Steuerzahler subventioniere daher rund 40 Euro pro Fahrgast und Fahrt.

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Aus diesen Gründen gebe es derzeit Gespräche, wie ein Ersatz für die HBEL aussehen könnte. Zuletzt hieß es, eine Anbindung per Bus nach Finkenwerder stehe im Raum. Dagegen gab es Protest im Alten Land und Unterstützung durch die Linke.

Titelfoto: Rabea Gruber/dpa

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