Umschlag am Hamburger Hafen: So drastisch ist das Minus wirklich

Hamburg - Im Hamburger Hafen läuft es schlechter. Das zeigt der Jahresrückblick des wichtigsten Akteurs.

Im Hamburger Hafen sinkt der Containerumschlag. (Archivbild)
Im Hamburger Hafen sinkt der Containerumschlag. (Archivbild)  © Daniel Reinhardt/dpa

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat am Donnerstag ihre Zahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach sanken Überschuss, Umsatz und Umschlag von Deutschlands größtem Hafenkonzern.

Der Gewinn fiel um 78 Prozent! Im Jahr 2022 betrug er noch 92,7 Millionen Euro, 2023 erwirtschaftete die HHLA nur 20 Millionen Euro. Aktionäre sollen eine Dividende von acht Cent je Aktie (2023: 75 Cent) erhalten. Gleichzeitig sank der Umsatz um 8,3 Prozent auf 1446,8 Millionen Euro (2022: 1578,4 Millionen Euro). Außerdem ging der Umschlag im gesamten Konzern – inklusive der Standorte im Ausland – um 7,5 Prozent auf 5,9 Millionen Standardcontainer zurück.

Auch in Hamburg sank das Umschlagvolumen. Die HHLA betreibt drei der vier Containerterminals im Hafen, Eurogate aus Bremen den vierten.

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Der Containerumschlag ging um 6,3 Prozent auf 5,687 Millionen Stück zurück. 2022 lag die Zahl noch knapp über der Sechs-Millionen-Grenze.

Das sind die Gründe für den Rückgang des Umschlags in Hamburg

Drei der vier Terminals im Hamburger Hafen sind in Hand der HHLA.
Drei der vier Terminals im Hamburger Hafen sind in Hand der HHLA.  © Christian Charisius/dpa

Laut HHLA ist dafür der Rückgang im China-Handel verantwortlich. Generell seien die Geschäfte durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, eine hohe Inflation und gestiegene Zinsen belastet. Dennoch spricht die HHLA-Chefin Angela Titzrath (57) davon, dass sich das Unternehmen "angesichts der extrem schwierigen Rahmenbedingungen für den Welthandel gut behauptet" hat.

Und 2024? Titzrath: "Auch im laufenden Jahr müssen wir in einem unsicheren Marktumfeld agieren." Dennoch erwartet die HHLA einen deutlichen Anstieg beim Containerumschlag und ein moderates Plus beim Umsatz sowie Gewinn.

Mittelfristig droht am Hamburger Hafen ein Abzug von Containern. Erst im Januar hatten die Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk eine Allianz angekündigt.

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Die genauen Auswirkungen sind noch unklar, es wird aber mit einem Rückgang von Ladung gerechnet. Dagegen soll der Einstieg von MSC in die HHLA mehr Umsatz bringen.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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