Hamburg will Energie sparen: Alster-Fontäne wird abgeschaltet!

Hamburg - Hamburg macht Ernst beim Thema Energiesparen! Um einen möglichen Gasmangel zu verhindern, hat die Stadt am Dienstag ein ehrgeiziges 25-Punkte-Programm vorgelegt. Selbst zahlreichen Wahrzeichen wird der Strom abgestellt.

Die beliebte Fontäne auf der Hamburger Binnenalster wird am 15. September abgeschaltet, um Energie zu sparen.
Die beliebte Fontäne auf der Hamburger Binnenalster wird am 15. September abgeschaltet, um Energie zu sparen.  © Jan Iven/TAG24

"Wir werden die Alsterfontäne und weitere Brunnen zum 15. September abschalten", sagte Umweltsenator Jens Kerstan (56, Grüne) bei der Vorstellung eines neuen 25-Punkte-Plans zum Energiesparen für die Stadt Hamburg.

Neben zahlreichen Sparmaßnahmen in Verwaltungsgebäuden soll auch die nächtliche Beleuchtung von markanten Gebäuden wie dem Hamburger Rathaus, Denkmälern oder Parkanlagen eingeschränkt oder komplett eingestellt werden.

Auch zahlreiche Brunnen sind davon betroffen, darunter die Wasserspiele in Planten un Blomen, die Alsterfontäne, der Brunnen am Platz der Republik in Altona und viele weitere.

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Auf TAG24-Nachfrage konnte der Umweltsenator zwar nicht beziffern, wie viel Strom beispielsweise die Abschaltung der Alsterfontäne einspart. Aber: "Um die angepeilten 20 Prozent Energie zu sparen, müssen wir jetzt einfach alles machen, was geht", so der Grünen-Politiker.

Umweltsenator Kerstan: "Die Stadt muss auch ein Vorbild sein"

Finanzsenator Andreas Dressel (47, SPD, 2.v.l.), Jens Kerstan (56, Grüne, 3.v.l.), Peter Ulrich Meyer (66, Vorsitzender der Landespressekonferenz, 4.v.l.) und Marcel Schweitzer (41, Senatssprecher, 5.v.l.) im Hamburger Rathaus bei der Vorstellung des 25-Punkte-Plans zum Energiesparen.
Finanzsenator Andreas Dressel (47, SPD, 2.v.l.), Jens Kerstan (56, Grüne, 3.v.l.), Peter Ulrich Meyer (66, Vorsitzender der Landespressekonferenz, 4.v.l.) und Marcel Schweitzer (41, Senatssprecher, 5.v.l.) im Hamburger Rathaus bei der Vorstellung des 25-Punkte-Plans zum Energiesparen.  © Jan Iven/TAG24

"Deswegen würde ich davor warnen, bei jeder Einzelmaßnahme zu fragen, was das bringt. Wir müssen jetzt auch Dinge machen, die bisher noch keiner auf dem Zettel hatte", sagte der 56-Jährige. "Die Stadt muss auch ein Vorbild sein, um deutlich zu machen, dass jetzt etwas geschehen muss."

Auch bei der Beleuchtung von Parks, Sportanlagen, Joggingstrecken und Wegen soll es Abstriche geben. "Die Beleuchtung in Angsträumen wird aber nicht reduziert", erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (47, SPD).

Die Senatoren wollten offensichtlich Zuversicht vermitteln. "Wir tun alles, um einen Gasmangel zu vermeiden", sagte Umweltsenator Jens Kerstan. "Und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen. Kein Hamburger wird im Winter frieren müssen."

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So würden derzeit rechtlich geprüft, ob der kommunale Versorger darauf verzichten könne, die Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde an die Hamburger Kunden weiterzureichen. Gas wird vor allem in der Hamburger Industrie auch zur Stromerzeugung eingesetzt.

Zudem soll ein Härtefonds eingerichtet werden, damit auch bei finanziellen Problemen niemandem Strom oder Heizung abgedreht werden müssen.

Wie viel Strom verbraucht die Alsterfontäne?

Die Alsterfontäne ist normalerweise von April bis November in Betrieb. In diesem Frühjahr hatte die Pumpe einen neuen sparsamen Motor bekommen, der 22 Prozent Energie einspart und nun 70 Kilowattstunden verbraucht.

Die Fontäne schießt das Wasser im Normalbetrieb 60 Meter hoch. Möglich wären bis zu 90 Meter, allerdings können dann bei starkem Wind Passanten Spritzwasser abbekommen.

Die Alsterfontäne wurde 1987 eingeweiht. Die maximale Fördermenge der Pumpe beträgt 180.000 Liter Wasser pro Stunde. Noch bis zum 15. September ist sie von 9 bis 24 Uhr in Betrieb. Ob sie im April 2023 wieder angeschaltet wird, ist noch nicht bekannt.

Titelfoto: Jan Iven/TAG24

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