3-D-Künstler Masashi Hattori lässt Besucher schrumpfen: Museum öffnet mitten in der City

Hamburg - Noch sind die Schaufenster am Großen Burstah 34 leer, lediglich ein kleines buntes Plakat mit QR-Code lässt die Attraktion erahnen, die hier in rund einer Woche feierlich eröffnet werden soll: das erste (permanente) "3D TrickArt Museum" Hamburgs. TAG24 durfte schon im Vorfeld einen Blick in die Räumlichkeiten werfen und in die Welt des japanischen Künstlers Masashi Hattori eintauchen.

Geschäftsführer Peer Pubben schrumpft TAG24-Reporterin Nora in der Mini-Maschine.
Geschäftsführer Peer Pubben schrumpft TAG24-Reporterin Nora in der Mini-Maschine.  © Tag24/Madita Eggers

Wo gerade nur Wandfarbe auf die geplanten Themenwelten schließen lässt, sollen in wenigen Tagen 30 interaktive Werke des 3-D-Künstlers Menschen jeder Altersklasse in ihren Bann ziehen.

Voraussetzungen sind eine (Handy-)Kamera - durch die allein die einzelnen Motive entdeckt werden können - und der Mut, ein wenig zu schauspielern.

Denn dann muss man nur noch an den richtigen Stellen stehen und schon wird man beispielsweise von einem Ninja aufgespießt oder einem Dinosaurier gefressen.

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Spezielle Markierungen am Boden helfen dem Fotografen dabei, die richtige Perspektive zu finden.

Demjenigen allerdings, der Teil des Kunstwerkes wird, sind keine Grenzen gesetzt. "Da machen wir bewusst keine Vorgaben. Wir wollen, dass die Besucher an jeder Stelle etwas erleben und Neues ausprobieren können", betonte Geschäftsführer Peer Pubben gegenüber TAG24.

Und das erst recht nicht durch lange Wartezeiten an den einzelnen Motiven. Ein spezielles Buchungssystem soll dafür sorgen, dass sich die Besucher nicht in die Quere kommen.

Ein Zeitlimit wird es nicht geben. Erfahrungsgemäß seien die Besucher nach ein, zwei Stunden eh so erschöpft "vom ganzen Herumtoben", dass ein solches gar nicht nötig sei, so Pubben.

Die Motive an den Wänden werden auf Alu-Platten gedruckt, die Bodenmatten auf sitzfreundlichen Gummi. "Die Kombination ergibt dann den 3-D-Effekt", erklärt Pubben. Die Herausforderung hierbei sei, für den perfekten Übergang dieselbe Farbmischung auf beiden Platten zu erzeugen.
Die Motive an den Wänden werden auf Alu-Platten gedruckt, die Bodenmatten auf sitzfreundlichen Gummi. "Die Kombination ergibt dann den 3-D-Effekt", erklärt Pubben. Die Herausforderung hierbei sei, für den perfekten Übergang dieselbe Farbmischung auf beiden Platten zu erzeugen.  © Tag24/Madita Eggers

Hamburg-Motive versprechen tolle Erinnerungen: "So hat noch keiner die Stadt fotografiert"

Die Geschäftsführer Peer Pubben und Carsten Dierks (r.) gemeinsam mit Masashi Hattori (M.) im noch leeren Foyer am Großen Burstah 34. Der Künstler reiste für den Baustellenbesuch extra aus Japan an.
Die Geschäftsführer Peer Pubben und Carsten Dierks (r.) gemeinsam mit Masashi Hattori (M.) im noch leeren Foyer am Großen Burstah 34. Der Künstler reiste für den Baustellenbesuch extra aus Japan an.  © Tag24/Madita Eggers

Peer Pubben und sein Partner Carsten Dierks sind die ersten, die Masashi Hattoris Werke in Europa ausstellen.

Seit die beiden im Sommer 2018 einen Galileo-Beitrag über dessen Kunst gesehen hatten, gab es für die beiden Unternehmer kein Halten mehr. Sie wollten unbedingt mit ihm zusammenarbeiten und gemeinsam etwas erschaffen, was die Menschen in "diesen düsteren Zeiten" zum Lachen bringt.

Bei einem gemeinsamen Treffen in Japan wurde die Partnerschaft nur ein halbes Jahr später besiegelt, doch bis zum Traum vom eigenen Museum mussten noch viele Herausforderungen gemeistert werden.

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Ihre erste "3D TrickArt"-Ausstellung in Hammerbrook wurde trotz großen Erfolgs – "Wir hatten Schlangen wie beim Miniatur Wunderland" – wegen Abrissarbeiten geschlossen.

Der Umzug in die "Hamburger Meile" 2020 sollte eigentlich nur vorübergehend sein, doch dank Corona saßen sie dort bis zuletzt fest.

Umso glücklicher sind die beiden, dass sie jetzt endlich die perfekte Location für ihre Erlebniswelt gefunden haben. Als kleines i-Tüpfelchen hat Masashi Hattori extra für das neue Museum Hamburg-Motive entworfen.

So können die Besucher beispielsweise in einem Kamin vor der Elbphilharmonie sitzen oder sich vom Rathaus abseilen. Eine tolle Erinnerung für Touristen: "So hat noch keiner die Stadt fotografiert", betonte Pubben.

Spezielles Angebot für Schulen: "Bei uns kann man zum ersten Mal Fake News erleben!"

Masashi Hattori gibt beim "Ninja" vollen Körpereinsatz für das perfekte Bild. Der Clue hier: das Bild im Nachhinein zu drehen.
Masashi Hattori gibt beim "Ninja" vollen Körpereinsatz für das perfekte Bild. Der Clue hier: das Bild im Nachhinein zu drehen.  © Tag24/Madita Eggers

Für Hattori ist die anstehende Eröffnung selbst etwas ganz Besonderes, wie er TAG24 verriet.

Nicht nur, weil die europäischen Körpergrößen ihn vor eine neue Herausforderung gestellt haben und er seine Werke für die perfekte Illusion neu skalieren musste, sondern auch, weil seine Kunst "mit neuen Augen" betrachtet wird.

"In Japan ist meine Kunst schon bekannt und in Deutschland eben noch nicht, was mich sehr freut!", so der Künstler, der sich wünscht, durch seine Werke die Kommunikation zwischen den Besuchern anzuregen.

In erster Linie soll aber der Spaß im Vordergrund stehen, so Pubben. Obwohl auch geplant ist, die Ausstellung für ernstere Themen zu nutzen.

"Wir laden Schulen ein, um medienkritisches Denken zu lernen", so die Geschäftsführer. "Wie man echte von unechten Bildern - gerade im Bereich von KI - unterscheiden kann. Bei uns kann man zum ersten Mal Fake News erleben."

Das "3D TrickArt Museum" in der Hamburger Innenstadt eröffnet am 18. Juli.

Titelfoto: Tag24/Madita Eggers

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