Nach Großbrand in Hamburg: Senat bereitet Pläne für Billstraße vor
Hamburg - Der am Ostersonntag im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort ausgebrochene Großbrand ist nach mehr als 50 Stunden immer noch nicht vollständig gelöscht. Mit einem Vorkaufsrecht für die Billstraße will der Senat den Problemen in dem Gebiet Herr werden. Denn es ist nicht der erste Brand in der Ecke. Die Hintergründe.
Bereits in der Vergangenheit ist es mehrfach zu Ausbrüchen von Bränden in dem östlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil gekommen, etwa im September 2021, als es auf einem Sammelplatz für Unrat, alte Elektrogeräte und Sperrmüll brannte. 150 Feuerwehrleute waren damals im Einsatz.
Oder 2022, als in kurzem zeitlichen Abstand an verschiedenen Orten im Stadtteil abgestellte Lkw in Flammen aufgingen.
Ralf Neubauer (41, SPD), Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, räumte am Dienstag gegenüber NDR 90,3 ein, dass der Politik die Probleme in dem Gebiet bekannt seien.
"Aktuell erleben wir leider sehr häufig dasselbe, nämlich dass wir eine illegale Nutzung teilweise nach langwierigen Verfahren untersagen können. Und dann das Grundstück verkauft wird und die nächste illegale Nutzung beginnt", zitiert NDR.de den zuständigen Bezirksamtsleiter.
Senat bereitet Vorkaufsrecht auf Flächen an der Billstraße vor
Bereits vor dem Ausbruch des Großbrandes habe der Senat damit begonnen, ein Vorkaufsrecht für die betroffenen Gebiete vorzubereiten. Dies würde ermöglichen, dass die Stadt die betroffenen Flächen selbst kaufen könne und so eine Kontrolle darüber habe, was dort gelagert wird.
"Nur dann werden wir ein Industriegebiet klassischer Prägung an dieser Stelle wieder hinbekommen. Da arbeiten verschiedene beteiligte Behörden aktuell dran und ich glaube, dass wir da zeitnah zu Ergebnissen kommen werden."
Auf Nachfrage des Senders bestätigte auch Finanzsenator Andreas Dressel (48, ebenfalls SPD), dass entsprechende Dokumente bereits in Vorbereitung seien.
Auch die Polizeigewerkschaft (GdP) hatte zuletzt strengere Kontrollen gefordert, da in der Billstraße tonnenweise Schrott auf engstem Raum gelagert werde.
Titelfoto: Joans Walzberg/dpa