Mann klagt über Übelkeit und Erbrechen: Hat er sich mit tödlichem Virus infiziert?

Hamburg - Was steckte dahinter? Am Mittwochnachmittag musste ein Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof vorübergehend gesperrt werden.

Der Bahnsteig mit den Gleisen 7 und 8 ist am Hamburger Hauptbahnhof gesperrt.
Der Bahnsteig mit den Gleisen 7 und 8 ist am Hamburger Hauptbahnhof gesperrt.  © Lars Ebner

Wie ein Feuerwehrsprecher auf TAG24-Nachfrage erklärte, hatte ein 26 Jahre alter Mann, der in Begleitung seiner Freundin war, über Übelkeit und Erbrechen geklagt. Zunächst war noch unklar, um welche Art von Erkrankung es sich handelte.

Wie das Gesundheitsamt am Abend mitteilte, hatte der Mann im Rahmen eines Medizinstudiums in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet. Dort wurden auch Personen behandelt, die mit dem Marburg-Virus infiziert sind.

Der Student und seine Begleitung waren in der Nacht von Ruanda mit dem Flugzeug nach Frankfurt gereist und anschließend per ICE nach Hamburg gefahren. Bereits während der Fahrt hatte der Mann den Kontakt zu Ärzten in Hamburg aufgenommen, weil die Sorge bestand, sich mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben, wie ein Sprecher erklärte.

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Das zuständige Gesundheitsamt entschied, die beiden Personen noch am Hauptbahnhof zu isolieren und zur weiteren Untersuchung in einen Spezialbereich für hochkontagiöse Infektionserkrankungen des UKE zu bringen. Dort wurde sofort mit allen notwendigen Untersuchungen begonnen.

So wird das Marburg-Virus übertragen

Eine Person klagte über Übelkeit und Erbrechen und wurde per Infektionstransportwagen in ein Krankenhaus gebracht.
Eine Person klagte über Übelkeit und Erbrechen und wurde per Infektionstransportwagen in ein Krankenhaus gebracht.  © Lars Ebner

Laut Gesundheitsbehörde wurden vorsorglich die Kontaktdaten der Zugreisenden aufgenommen. Auch die Daten der Personen, die mit dem Duo im Flugzeug saßen, liegen den Ämtern vor. Der Frankfurter Flughafen ist dazu im Austausch mit den Behörden.

Aktuell seien keinerlei Quarantänemaßnahmen notwendig, erklärte ein Sprecher. Dennoch ist unklar, ob in der Kürze der Zeit überhaupt eine Ansteckung möglich gewesen sei. Das Marburg-Virus wird nur durch direkten und engen Kontakt von Haut oder Schleimhaut oder über Kontakt von Körperflüssigkeiten übertragen.

Erst wenn die Ergebnisse der Untersuchungen bei dem 26-Jährigen und seiner Begleitung vorliegen, können weitere Vorsichtsmaßnahmen und Schritte eingeleitet werden.

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In Ruanda war kürzlich das Marburg-Fieber ausgebrochen. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle ist dort mit Stand Donnerstagmorgen mittlerweile auf 36 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium Ruandas auf X mitteilte, sind elf Patienten gestorben, 25 sind isoliert und werden behandelt.

88 Prozent der am Marburg-Virus Erkrankten verstarben

Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es in Deutschland seit 1967 keinen Ausbruch der Krankheit mehr. Das Virus wurde nach "Marburg" benannt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dazu unbekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.

Eine Infektion kann bei Menschen zu hohem Fieber und Symptomen wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen führen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bei den bisherigen Ausbrüchen 24 bis 88 Prozent der Erkrankten.

Erstmeldung: 2. Oktober, 16.37 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 3. Oktober, 10.50 Uhr

Titelfoto: Lars Ebner

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