ICE bleibt wegen Defekts stehen: Passagiere müssen erst stundenlang warten, dann kommen nicht alle mit
Hamburg - Was für eine Odyssee! Am Montagabend war ein ICE, der von Rügen nach Frankfurt am Main unterwegs war, in Hamburg gestrandet. Nachdem die Fahrgäste erst stundenlang auf ihre Rettung warten mussten, fuhr auch der nächste Zug zunächst nicht los.
Am Abend hatte ein Sprecher des Lagezentrums der Feuerwehr auf TAG24-Nachfrage erklärt, dass der Zug aufgrund eines technischen Defekts an der Billhorner Kanalstraße (Stadtteil Rothenburgsort) zum Stillstand gekommen war.
Die rund 200 Fahrgäste mussten schließlich unter Aufsicht der Einsatzkräfte in einen anderen Zug umsteigen. Unter ihnen befand sich auch der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller (52).
Nach TAG24-Information hatten sie zuvor allerdings schon fast vier Stunden (!) in dem stehenden Zug ausharren müssen. Laut Müller wurden die Reisenden über den Grund des Stopps nicht informiert.
Er selbst fühlte sich "ein bisschen müde und genauso genervt, wie man nach vier Stunden, glaube ich, wir alle sind". Der Deutschen Bahn wünschte er weiterhin "viel Erfolg bei ihren Investitionsplanungen".
ICE wartet auf gestrandete Fahrgäste, kann aber nicht alle mitnehmen
Der Umstieg der sichtlich genervten Fahrgäste in den anderen Zug ging demnach letztlich "recht zügig" über die Bühne. Doch für die rund 250 Reisenden war der Horror damit noch lange nicht vorbei!
Sie wurden zum Bahnhof Hamburg-Harburg gebracht, wo bereits ein weiterer ICE in Richtung Süden auf sie gewartet hatte. Dieser hatte bereits eine knappe Stunde auf die gestrandeten Menschen gewartet, mitnehmen konnte er sie alle aber nicht.
Vor allem Bahnfahrer mit Fahrrädern guckten dumm aus der Wäsche, für sie war schlichtweg kein Platz mehr. Sie mussten sich nach einer weiteren Alternative umschauen.
Der Pannen-ICE sollte noch am Abend mit einer Hilfslok weggezogen werden, der Versuch scheiterte allerdings. Andere Züge waren von der Störung nicht betroffen, sodass es laut der Deutschen Bahn keine weiteren Auswirkungen gab.
Erstmeldung, 14. August, 22.19 Uhr; Update, 15. August, 9.26 Uhr.
Titelfoto: News5/Schröder