Trio geht nachts in der Elbe baden: Strömung reißt Schwangere mit sich
Hamburg - Dramatische Szenen in der Elbe! Eine Schwangere geriet in der Nacht von Montag auf Dienstag in Hamburg plötzlich in eine gefährliche Notsituation.
Sie stieg mit einem Mann und einer anderen Frau gegen Mitternacht am Elbstrand bei Övelgönne in den Fluss.
Vermutlich wollten sie sich nach dem heißen Tag etwas Abkühlung verschaffen.
Doch in der nächtlichen Dunkelheit und angesichts der Gezeiten war das keine besonders clevere Idee.
Die drei gingen zu tief ins Wasser und unterschätzten die Elbe, in der die Ebbe längst eingesetzt hatte und das ablaufende Wasser eine starke Strömung entwickelte.
Der Mann und die beiden Frauen wurden mitgerissen und trieben hilflos stromabwärts.
Zum Glück waren noch weitere Nachtschwärmer am Elbstrand unterwegs, die die Hilferufe des Trios hörten und den Notruf wählten.
Badeunfall endet glimpflich
Die Besatzung eines Peterwagens kam zuerst am Elbstrand an. Als die Polizisten den Ernst der Lage erkannten, zögerten sie keine Sekunde, sprangen beherzt ins Wasser und riskierten so ihr eigenes Leben.
Gemeinsam konnten die Beamten die 23-jährige Schwangere aus der Elbe retten.
Ihren zwei Begleitern gelang es, aus eigener Kraft ans Ufer zu schwimmen, bevor die Feuerwehr eintraf.
Alle drei blieben unverletzt, kamen mit einem Schrecken davon.
Der Rettungsdienst brachte die Schwangere aber vorsichtshalber zur Kontrolle in ein Krankenhaus.
Die zwei durchnässten Polizisten wurden von Kollegen zur Wache gefahren, um sich trockene Klamotten anzuziehen und aufzuwärmen.
Baden in der Elbe ist aus mehreren Gründen gefährlich
Der Elbstrand in Övelgönne ist tagsüber und auch nachts vor allem am Wochenende bei den Hamburger beliebt.
Doch die Zufahrt zum Hamburger Hafen und zur Nordsee ist eine Wasserstraße, in der riesige Containerschiffe fahren, und die von Ebbe und Flut geprägt ist.
Die Elbe ist aus Sicherheitsgründen zum Baden ungeeignet, stellt die Stadt Hamburg klar. Die Behörde für Umwelt und Energie rät daher davon ab.
Bei einsetzender Flut betrage die Strömungsgeschwindigkeit etwa 4,5 Kilometer pro Stunde. Ein trainierter und guter Schwimmer schaffe aber nur rund 3 Kilometer pro Stunde. Die Flut reißt ihn also mit.
Zu den Gezeiten kommen noch die Auswirkungen vorbeifahrender Schiffe: Bugwellen überspülen immer wieder die Strände. Die Containerriesen entfachen aber ebenso eine Sogwirkung im Wasser, das heißt, Badende werden zur Strömung in die Fahrrinne gezogen. Daher kommt es immer wieder zu Badeunfällen.
Außerdem übersteigt die Belastung der Elbe mit Bakterien regelmäßig die Grenzwerte der EG-Badegewässerrichtlinie. Das Baden der Brühe sollte man also unbedingt sein lassen.
Titelfoto: Blaulicht-News.de