Polizei mit Hammer und Molotow-Cocktail bedroht: Wohnung von niedergeschossenem Mann durchsucht
Hamburg - In Hamburg hatte am Sonntagmittag ein 39-jähriger Mann Polizisten und Passanten bedroht und wurde in der Folge von der Polizei niedergeschossen. Jetzt durchsuchten Beamte seine Wohnung.
Dies bestätigte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Montagvormittag auf TAG24-Nachfrage.
"Es wurden Unterlagen sichergestellt", so Oechtering weiter.
Der Beschuldigte sei demnach vorläufig festgenommen worden. Ein Haftrichter erlies im Laufe des Tages einen einstweiligen Unterbringungsbefehl in ein psychiatrisches Krankenhaus.
Es sei davon auszugehen, dass der 39 Jahre alte Mann während der Tat vermindert schuldfähig oder sogar komplett schuldunfähig gewesen sei. Hintergrund sei wohl eine psychische Erkrankung.
Laut der Oberstaatsanwältin seien der Staatsanwaltschaft Hamburg "keine mitteilungsfähigen Verfahren im Zusammenhang mit Bedrohungen oder Gewaltdelikten betreffend dem Beschuldigten bekannt".
Beamte schießen auf Angreifer und setzen ihn außer Gefecht
Der 39-Jährige befand sich zum Zeitpunkt des Vorfalls möglicherweise in einem "psychischen Ausnahmezustand", berichtete die Polizei am Sonntagabend.
Demnach sei er am Mittag nahe der Reeperbahn mit einem Schieferhammer und einem Molotow-Cocktail bewaffnet aus einem Imbiss in der Silbersackstraße auf die Straße getreten und bedrohlich auf die dortigen Passanten und Beamten zugegangen.
Als er trotz Aufforderung seine Waffen nicht fallen ließ, machte die Polizei von einer Dienstwaffe gebrauch und schoss dem 39-Jährigen ins Bein. Anschließend sei er sofort medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die Ermittlungen hat nach Angaben der Sprecherin aufgrund der Bedeutung und der unklaren Hintergründe der Staatsschutz übernommen. Dem Mann werden versuchter Totschlag und Straftaten nach dem Waffengesetz zur Last gelegt. Zum Tathergang hat er bislang geschwiegen.
Erstmeldung: 12.07 Uhr, zuletzt aktualisiert: 21.18 Uhr
Titelfoto: Christoph Seemann / Hamburg News