Hamburg - Nach dem tödlichen Balkonsturz in einem Wohnhaus in Hamburg-Wilstorf hat die Polizei drei weitere Personen festgenommen. Sie sollen noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Wie ein Polizeisprecher erklärte, gehen die Ermittler davon aus, dass das 15-jährige Todesopfer in der Nacht zum Montag auf den Balkon geflüchtet sei, nachdem eine Gruppe von mehreren Personen in die Wohnung im achten Stock gewaltsam eingedrungen war.
Aus Angst vor den Eindringlingen wollte er sich über die Balkonbrüstung auf einen darunter liegenden Balkon retten. Dabei konnte er sich aber nicht mehr halten und stürzte in die Tiefe. Der 15-Jährige verstarb noch vor Ort.
Bei den weiteren Ermittlungen waren die Beamten auf ein Trio gestoßen, das an der Tat beteiligt gewesen sein soll. Dabei soll es sich um drei Syrer im Alter von 18,19 und 24 Jahren handeln. Sie wurden am Mittwochabend in Bordesholm (Schleswig-Holstein) und Hamburg festgenommen.
Gegen sie wird wegen des Verdachts der gemeinschaftlich begangenen versuchten gefährlichen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Ein Haftrichter entscheidet nun, ob sie in Untersuchungshaft kommen.
Bereits in der Tatnacht hatte die Polizei fünf Personen festgenommen, vier Syrer im Alter zwischen 16 und 20 Jahren sowie eine 22-jährige Irakerin. Während gegen die vier Männer ein Haftbefehl erlassen worden war, kam die Frau mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß.