Nach Attacken auf Busse und Feuerwehrleute an Silvester: Razzien bei Jugendlichen
Hamburg - Die Polizei ist gegen drei Jugendliche vorgegangen, die an Silvester-Krawallen in Hamburg beteiligt gewesen sein sollen.
Im Fokus der Ermittler stehen zwei 17-Jährige und ein 18-Jähriger. Beamte des Dezernats für Jugendkriminalität durchsuchten am Dienstag drei Wohnungen der Verdächtigen in den Stadtteilen Harburg, Hausbruch und Neugraben-Fischbek.
Dabei seien Beweismittel sichergestellt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Es handele sich unter anderem um Feuerwerkskörper, drei Schreckschusswaffen mit Munition und Drogen.
Die drei Jugendlichen blieben nach den Razzien auf freiem Fuß, da gegen sie keine Haftgründe vorliegen.
Sie sollen an Krawallen in der Silvesternacht im Stadtteil Hausbruch beteiligt gewesen sein. In der Straße Stubbenhof kam zu mehreren Straftaten.
Aus einer größeren Gruppe, die Polizei sprach direkt danach von 15 bis 20 Personen, heraus sollen unter anderem im Zeitraum von 0.45 bis 1.30 Uhr unter anderem drei hvv-Busse mit Feuerwerk beschossen worden sein.^
So heftig war die Silvesternacht in Hamburg-Hausbruch
Die Täter standen an der Einmündung zur Neuwiedenthaler Straße und griffen von dort die vorbeifahrenden Fahrzeuge mit Pyrotechnik an. Außerdem sollen die Bus-Fahrer durch das Drohen mit gezogenen Schreckschusswaffen zum Anhalten gezwungen und mit Laserpointern geblendet worden sein.
Scheiben gingen zu Bruch, an der Verkleidung gab es Brandschäden. Insgesamt wurden die Busse nicht unerheblich beschädigt. Ein Fahrer musste wegen Augenschmerzen in einer Klinik behandelt werden. Alle Insassen blieben unverletzt.
Auch Streifenwagen sollen mit Raketen und Böllern beschossen und beworfen worden sein. Direkt in der Nacht nahm die Polizei einen 16-Jährigen mit, da er mehrfach mit einer Schreckschusspistole in die Luft geschossen haben soll.
Außerdem kam es in der Straße Stubbenhof in der Silvesternacht gegen 0.44 Uhr zu Angriffen auf Feuerwehrleute. Diese waren wegen eines brennenden Müllcontainers gekommen. "Als das Löschfahrzeug in die Straße einbog, wurde es von etwa 50 Leuten mit Böllern beworfen und mit Raketen beschossen", hieß es an Neujahr in einer Mitteilung der Feuerwehr.
Daraufhin zogen sich die Feuerwehrleute zurück. Erst als die Polizei mit einer Hundertschaft zum Schutz angerückt war und die Straße geräumt hatte, konnten die Flammen gelöscht werden.
Titelfoto: Christoph Seemann/HamburgNews