Halloween-Randale: Jugendliche bewerfen Polizisten mit Böllern und Eiern
Hamburg - Während viele kleine Kinder um die Häuser ziehen und Süßigkeiten wollen, suchen immer wieder Jugendliche und junge Erwachsene an Halloween in Hamburg den Kick durch Randale. So auch dieses Jahr – am Montag liefen mehrere Einsätze.
Es gab einen Schwerpunkt im Süden der Stadt, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei am Montagabend.
In Harburg haben sich ab etwa 18 Uhr rund 150 junge Leute am Harburger Ring versammelt, teilte die Polizei in einer Einsatzbilanz am Dienstag mit. Eine ähnlich große Menschenmenge kam rund um den Berta-Kröger-Platz im Stadtteil Wilhelmsburg zusammen.
Dabei wurden in beiden Fällen aus den Gruppen heraus Gegenstände wie Böller und Eier auf Polizisten geworfen, die dort wegen ähnlicher Vorfälle in den Vorjahren im Einsatz waren.
Auch Flaschen sollen durch die Luft Richtung Beamte geflogen sein, hieß es von Reportern vor Ort. Außerdem soll versucht worden sein, eine Barrikade in Höhe Neue Straße zu errichten.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, räumte beide Treffpunkte – in Harburg sogar mehrfach. Rund ein Dutzend Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen – darunter auch ein als entlaufenen Sträfling verkleideter junger Mann. Insgesamt wurden über 20 Strafverfahren eingeleitet.
Videos auf TikTok zeigen ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Jugendlichen und der Polizei. Ab 22 Uhr beruhigte sich die Lage langsam.
Polizei spricht von gezielter Konfrontation
Auch im Stadtteil Allermöhe war die Polizei gegen Teenager-Gruppen vorgegangen. Sie erhielten Platzverweise. In der Vergangenheit kam es hier ebenfalls zu Böller- und Eierwürfen auf Beamte.
Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen sei nach Polizeiangaben aber friedlich von Tür zu Tür gezogen. "Leider hatten wir es in diesem Jahr an mehreren Stellen in der Stadt aber auch wieder mit teils jugendlichen Krawallmachern zu tun, die es offenbar gezielt auf eine Konfrontation mit den Einsatzkräften abgesehen hatten", sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün.
"Wer Steine, Flaschen oder Böller in Richtung der Kolleginnen und Kollegen wirft oder sich von solchen Angriffen nicht distanziert, macht sich an einem eigentlich so schönen Abend wie Halloween vor allem eines - strafbar!"
Die Polizei hatte sich auf Randale eingestellt, da es in den vergangenen Jahren häufiger in mehreren Stadttteilen zu Angriffen auf Beamte an Halloween kam.
Erstmeldung: 31. Oktober, 22 Uhr. Aktualisiert: 1. November 15.10 Uhr.
Titelfoto: André Lenthe Fotografie