Geflohener Schwerverbrecher gesehen? Polizei riegelt Wohnviertel ab

Hamburg - Großeinsatz in Hamburg: Zahlreiche Polizisten waren am Mittwochabend im Stadtteil Billstedt zu sehen. Was war los?

Etliche Polizisten sichern die Wohngegend im Stadtteil Billstedt und durchsuchen sie.
Etliche Polizisten sichern die Wohngegend im Stadtteil Billstedt und durchsuchen sie.  © Citynewstv

Nach ersten Informationen vom Einsatzort soll der geflohene Schwerverbrecher Karl L. (53) gegen 20 Uhr im Bereich der Hollestraße gesehen worden sein. Polizisten wollten einen blauen Golf zur Kontrolle anhalten, der entkam aber und der Fahrer – möglicherweise L. – flüchtete zu Fuß.

Daraufhin löste die Polizei Großalarm aus. Etliche Beamte, darunter wohl auch die neue Unterstützungsstreife für erschwerte Einsatzlagen (USE), suchten die Umgebung ab.

Dabei wurden sie von einem Hubschrauber und einem Spürhund unterstützt. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte sicherten den Einsatz ab. Außerdem wurde der Golf abgeschleppt, vermutlich auch um Spuren zu sichern.

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Nach etwas mehr als zwei Stunden brach die Polizei den Einsatz ab. Der Gesuchte wurde nicht gefunden. Auf Nachfrage zum Einsatz hält sich die Polizei selbst bedeckt.

Das ist über Karl L. bekannt

Ein mit Maschinenpistole bewaffneter Polizist sichert die Zufahrt zur Hollestraße.
Ein mit Maschinenpistole bewaffneter Polizist sichert die Zufahrt zur Hollestraße.  © Citynewstv

Es ging um die Suche nach einer vermissten Person, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei Hamburg auf TAG24-Nachfrage. Die Frage, ob nach Karl L. gesucht wurde, wollte er nicht bestätigen.

Klar ist aber, in normalen Vermisstenfällen riegeln in der Regel keine schwerbewaffneten Einheiten ganze Straßenzüge ab.

Karl L. floh am vergangenen Freitag. Er entkam bei einem begleiteten Ausgang im Stadtteil Billstedt. Anscheinend hatte er nur einen einzigen Bewacher. Der 53-Jährige ist eigentlich in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel in Sicherheitsverwahrung untergebracht.

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Im Jahr 2008 wurde L. unter anderem wegen Raubes und räuberischer Erpressung in mehreren Fällen verurteilt. Die Strafe: fünf Jahre und sechs Monate Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Seine Haft hat er bereits abgesessen. Mit Freigängen soll der Verbrecher langsam resozialisiert werden.

Karl L. gelang bereits mehrmals die Flucht

Mit lichtstarker Taschenlampe leuchten zwei Polizisten in einen Garten, immer auf der Suche nach der "vermissten Person".
Mit lichtstarker Taschenlampe leuchten zwei Polizisten in einen Garten, immer auf der Suche nach der "vermissten Person".  © Citynewstv

Doch der Freiheitsdrang in L. ist offenbar sehr groß. Bereits 2017 floh er, als er zu einer Therapiestunde sollte. Nach wenigen Tagen konnte der Mann gefasst werden.

Im Januar 2021 gelang L. erneut die Flucht. Er kehrte von einem mehrstündigen und unbegleiteten Ausgang nicht zurück. In Barsbüttel (Kreis Stormarn) konnten ihn Beamte schließlich nach wenigen Tagen festnehmen.

Seit Januar mussten L. nach einem Gerichtsbeschluss wieder Begleitausgänge gewährt werden, wie die Justizbehörde mitteilte.

Denn Ziel der Sicherungsverwahrung sei es nicht die Person hinter Gittern zu lassen, sondern mithilfe von Therapie und Behandlung eine schnellstmögliche Entlassung zu erreichen, dabei aber die Gesellschaft vor weiteren Straftaten zu schützen.

Titelfoto: Citynewstv

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