Er hält sie für MontanaBlack: Rentnerin von Monte-Hasser terrorisiert
Hamburg - Dass YouTube-Star "MontanaBlack" (34) im südlichen Hamburg wohnt, ist wohl an jemandem komplett vorbeigegangen: Seit Monaten wird Rentnerin Gertrude M. (82) aus Osdorf von einem Unbekannten terrorisiert, der unter ihrer Anschrift den Streaming-Star vermutet.
Marcel Eris, besser bekannt unter seinem Künstlernamen MontanaBlack, hat ein Millionenvermögen mit dem Streamen von Videospielen verdient.
Der gebürtige Buxtehudener (Landkreis Stade) polarisiert gern, schaffte den Sprung vom Junkie zum Streaming-Star, bewegt sich im Umfeld der Rap-Crew 187 Strassenbande und zeigt gern, was er hat - etwa seinen giftgrünen Lamborghini Huracán Performante.
Kostenpunkt: Mindestens 232.000 Euro. Die beiden Bände seiner Biografie wurden schon vor Jahren zu Bestsellern, belegten Spitzenpositionen in den Verkaufscharts.
4,8 Millionen Fans folgen MontanaBlack bei Twitch, 2,9 Millionen Abonnenten zählt sein YouTube-Kanal. Auf der Plattform Instagram nehmen 3,5 Millionen am Leben des 34-Jährigen teil. Dieser Unbekannte offenbar nicht.
Anrufe, Pizza-Lieferungen, Feuerwehreinsätze - die Rentnerin wird einfach nicht in Ruhe gelassen
Gertrude Möller (82), die eigentlich anders heißt, wohnt in Hamburg, genauer gesagt im Stadtteil Osdorf, im Bezirk Altona. Sie ist kein Streaming-Star, und Marcel Eris hat auch noch nie bei ihr gewohnt. Und dennoch wird die Dame offenbar seit Monaten von einem MontanaBlack-Hasser terrorisiert, wie sie der Bild-Zeitung erzählt hat.
Ein Mal wurde unter ihrer Adresse fälschlicherweise ein Brand gemeldet, ein anderes Mal ein Einbruch. Insgesamt mehr als zehnmal mussten die Einsatzkräfte bereits zu ihr ausrücken.
Zu Weihnachten brachte ein Lieferant gar eine angeblich von Marcel Eris bestellte Ladung Champagner. Regelmäßig werde Pizza geliefert, so Gertrude Möller. Der Empfänger "Thomas Marcel Eris" - dem bürgerlichen Namen des YouTubers, Marcel Thomas Andreas Eris, kommt das ziemlich nahe.
"Wie kommt dieser Spinner da drauf, dass in meinem Haus dieser MontanaBlack lebt?", so Möller gegenüber der Zeitung.
MontanaBlack zeigt Mitleid mit Rentnerin - Polizei Hamburg ermittelt
Angst vor dem Anrufer habe sie zwar nicht, so die ehemalige Buchhalterin, aber vor allem die nächtlichen Anrufe würden an ihren Kräften zehren, so Möller und schickt einen Appell an den Unbekannten hinterher: "Bitte lassen Sie mich in Frieden!"
"Ich distanziere mich von solchen Schandtaten. Mir tut die Dame extrem leid", teilte der 34-Jährige der Bild mit. Derweil hat die Polizei Hamburg Ermittlungen wegen des Verdachts des Missbrauchs von Notrufen aufgenommen.
Titelfoto: Philipp Schulze/dpa