Drogen per Post verschickt: Zollfahnder stürmen Wohnungen in Hamburg
Hamburg - Der Fall erinnert an die Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)": Wegen per Postsendung verschickter Drogen haben Zollfahnder in Hamburg seit Ende April 16 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Insgesamt wurden knapp 30 Kilogramm Marihuana, mehr als 150 Cannabissetzlinge, kleinere Mengen Kokain, fast 200 Ecstasy-Tabletten und 3800 unversteuerte Zigaretten sichergestellt, wie das Zollfahndungsamt am Donnerstag mitteilte.
13 Beschuldigte werden verdächtigt, Betäubungsmittel bestellt und im Paketversand bezogen zu haben. Auf dem Schwarzmarkt hätten die Betäubungsmittel laut Zollfahndern einen Wert von mehr als 300.000 Euro gehabt.
Die illegalen Sendungen seien unter anderem bei Routinekontrollen von Kräften der Hauptzollämter Frankfurt am Main, Köln und Koblenz sichergestellt worden, hieß es. Es bestehe der Verdacht, dass das Rauschgift weiterverkauft werden sollte. Die Ermittler fanden auch mutmaßliches Dealgeld sowie Falschgeld.
"Wir stellen bei illegalen Geschäften einen Trend zum Onlinehandel fest", sagte der Sprecher des Zollfahndungsamtes Hamburg, Stephan Meyns. "Auch bei der Abwicklung des anschließenden Paketversands schaut der Zoll ganz genau hin."
In einem Verfahren seien bei dem Beschuldigten 75.000 Euro in bar, Schmuck und 17 Paar hochpreisige Sportschuhe gesichert worden. "Wir wollen die Gewinne aus illegalen Geschäften aufspüren und aus dem Verkehr ziehen."
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa