27-jähriger Schwarzfahrer bewirft DB-Mitarbeiter mit Steinen und flüchtet über die Gleise
Hamburg – "Der S-Bahnen verkehren aufgrund eines Polizeieinsatzes verspätet" – dieser Satz hallte am gestrigen Donnerstagnachmittag über die Hamburger S-Bahn-Stationen der Linie 11. Am Freitag teilte die Bundespolizei den Grund für den Einsatz mit: Ein Mann ist nach einer Fahrkartenkontrolle über die Gleise geflüchtet.
Der 27-Jährige ist gegen 13.50 Uhr zwischen den S-Bahn-Stationen Barmbek und Friedrichsberg von DB-Kontrolleuren ohne gültiges Ticket angetroffen worden und musste die Bahn in anschließend in Friedrichsberg verlassen.
Doch statt die Strafe – die sogenannte Fahrpreisnacherhebung – zu zahlen, sprang der Mann ins Gleisbett und bewarf die DB-Mitarbeiter von dort aus mit Schottersteinen, wie die Bundespolizei Hamburg mitteilte.
"Die zwischenzeitlich alarmierte Einsatzzentrale der Bundespolizeiinspektion Hamburg veranlasste eine Streckensperrung des Fern- und S-Bahnverkehrs", sagte Polizeioberkommissar Rüdiger Carstens am Freitag.
"Bei Erkennen der Polizeibeamten am Bahnsteig flüchtete der Beschuldigte entlang der Gleise in Richtung der S-Bahnstation Barmbek." Dort habe der "äußerst aggressive" 27-Jährige versucht, sich unter einer Brücke zu verstecken, so Carstens weiter: "Bundespolizisten entdeckten den Beschuldigten und brachten ihn gefesselt zur S-Bahnstation auf den Bahnsteig."
61 Züge waren von dem Vorfall betroffen
Anschließend wurde der Schwarzfahrer zum Bundespolizeirevier am Hamburger Hauptbahnhof gebracht, wo bei einer Durchsuchung mutmaßliches Diebesgut sichergestellt werden konnte. Unter anderem wurden ein Handy und eine EC-Karte in seiner Kleidung gefunden.
"Ein entsprechendes Strafverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung im Versuch, Beleidigung und Leistungserschleichung wurden gegen den Beschuldigten eingeleitet", teilte Carstens mit.
Die Streckensperrungen wurde gegen 14.29 Uhr wieder aufgehoben, dennoch waren rund 61 Züge von dem Zwischenfall betroffen. Durch die geworfenen Steine wurde zum Glück niemand verletzt.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa