Ticker zur Bürgerschaftswahl in Hamburg: Tschentscher froh über zwei Koalitionsoptionen

Hamburg - Déjà-vu in Hamburg! Genau eine Woche nach der vorgezogenen Bundestagswahl haben die Wahlberechtigten am Sonntag die 23. Hamburgische Bürgerschaft gewählt.

Wer wird ab 2025 im Hamburger Rathaus regieren? (Archivbild)
Wer wird ab 2025 im Hamburger Rathaus regieren? (Archivbild)  © Daniel Reinhardt/dpa

Die SPD hat dabei klar gewonnen. Nach Auszählung aller Zweitstimmen in den 1.972 Wahlgebieten kommen die Sozialdemokraten auf 33,5 Prozent.

Dahinter tauschten CDU und Grüne die Plätze: Auf Platz zwei liegt nun die CDU mit 19,8 Prozent und auf Platz drei die Grünen mit 18,5 Prozent. Die AfD blieb hinter ihren Umfragewerten zurück.

Trotz Stimmenverlusten - SPD und Grüne verloren im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren jeweils 5,7 Punkte - können sie ihr seit 2015 laufendes Regierungsbündnis fortsetzen.

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In der 23. Bürgerschaft würde sich die Sitzverteilung nach den vorläufigen Zahlen so ergeben: SPD 45, CDU 26, Grüne 25, Linke 15 und AfD 10 Sitze.

3. März, 17.12 Uhr: TV-Moderatorin kritisiert Ergebnis der Hamburg-Wahl

Dass Rot-Grün in Hamburg weiterregieren kann, stößt naturgemäß nicht bei allen auf Zustimmung.

Auch die in Hamburg lebende TV-Moderatorin Vanessa Blumhagen (47) hat sich am heutigen Montag sehr kritisch zum Wahlergebnis geäußert.

Alle Aussagen der 47-Jährigen findet ihr im Artikel: "Vanessa Blumhagen kann Ergebnis der Hamburg-Wahl nicht fassen".

3. März, 14.14 Uhr: Merz: CDU hat in Hamburg Anspruch auf Regierungsbeteiligung

CDU-Chef Friedrich Merz (69) sieht bei der Hamburger CDU einen Anspruch auf Regierungsbeteiligung in der Bürgerschaft.

"Wir haben ein großartiges Wahlergebnis erzielt", sagte er nach einem Treffen mit dem Hamburger CDU-Spitzenkandidaten Dennis Thering (40) in Berlin.

Gegenüber der letzten Bürgerschaftswahl 2020 habe die CDU ihr Ergebnis fast verdoppelt.

"Wir freuen uns darüber, dass die CDU erneut bewiesen hat, dass sie Großstadt kann", betonte Merz, der erst eine Woche zuvor die Bundestagswahl gewonnen hatte. "Daraus erwächst natürlich auch der Anspruch, mit der amtierenden Regierung in Hamburg Gespräche über eine Regierungsbeteiligung zu führen."

3. März, 13.01 Uhr: Tschentscher froh über zwei Koalitionsoptionen

Nach dem Wahlsieg seiner SPD bei der Bürgerschaftswahl hält Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (59) die Frage nach dem künftigen Koalitionspartner weiter offen.

"Wir sind froh, dass wir jetzt zwei Koalitionsoptionen haben, sowohl mit den Grünen wie auch mit der CDU", sagte er nach einem Treffen mit den SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil (47) und Saskia Esken (63) in Berlin.

Rechnerisch seien mit beiden Parteien Mehrheiten möglich. Deshalb werde man auch mit der CDU reden. "Wir blicken das auch nicht nur aus den Augenwinkeln an", sagte Tschentscher.

Wie schon im Wahlkampf gelte aber auch nach der Wahl: "Unsere erste Priorität ist die Fortsetzung der rot-grünen Koalition in Hamburg, denn wir haben eine große Zustimmung in der Bevölkerung zu den Inhalten und zu der Art und Weise unserer Arbeit."

Peter Tschentscher (59) ist froh über zwei Koalitionsoptionen.
Peter Tschentscher (59) ist froh über zwei Koalitionsoptionen.  © Katharina Kausche/dpa

3. März, 12.52 Uhr: FDP-Kandidatin Blume beklagt "erschütterndes Ergebnis"

Die Hamburger FDP-Spitzenkandidatin Katarina Blume hat das Abschneiden ihrer Partei bei der Bürgerschaftswahl als "erschütternd" bezeichnet.

"Daran gibt es nichts schönzureden", sagte sie bei einer Pressekonferenz der Freien Demokraten in Berlin.

Nach vereinfachter Auszählung der Zweitstimmen kommt die FDP in der Hansestadt auf 2,3 Prozent der Stimmen und scheitert damit deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde.

Sie stehe am Tag nach der Wahl dennoch nicht "mit hängendem Kopf" da. "Ich weiß, Hamburg ist eine liberale Stadt, und wir Freien Demokraten werden in Hamburg wiederkommen." Blume lobte ihr Team und kündigte an: "Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass der Verband zusammensteht."

Katarina Blume (FDP) trotzt des Wahlergebnisses nicht mit nicht "mit hängendem Kopf" da.
Katarina Blume (FDP) trotzt des Wahlergebnisses nicht mit nicht "mit hängendem Kopf" da.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

3. März, 11.22 Uhr: BUND erwartet von Tschentscher Einsatz für den Klimaschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erwartet von Hamburgs Wahlsieger Peter Tschentscher (59) eine "konsequente Umsetzung" der Klimaziele aus dem SPD-Wahlprogramm.

"Peter Tschentscher hat sich als Bürgermeister für eine klimagerechte Stadt positioniert. Nun erwarten wir, dass er für die kommenden Sondierungsgespräche dieser Verantwortung gerecht wird und die angekündigten Maßnahmen zügig in Angriff nimmt", sagte die Hamburger BUND-Chefin Sabine Sommer.

"Besonders wichtig ist dabei, dass Klimaschutz, Naturschutz sowie Klimaanpassung Hand in Hand gehen." Die Hamburger Behörden müssten die nötigen finanziellen Mittel erhalten. Tschentscher müsse den Mut haben, "fossile Projekte, die nicht auf Hamburgs Zukunftsfähigkeit einzahlen, abzusagen".

3. März, 11.16 Uhr: DGB: Neuer Senat muss in Hamburg Versäumnisse nachholen

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Hamburg, Tanja Chawla (49), erwartet nach der Bürgerschaftswahl einen neuen rot-grünen Senat und hofft auf schnelles Handeln.

"Der rot-grüne Senat ist mit Abstrichen bestätigt worden. Wir haben die klare Erwartung, dass nun in der neuen Legislatur eingelöst wird, was in der vergangenen Legislatur versäumt wurde", sagte Chawla.

"Es braucht ein Tariftreuegesetz, das seinen Namen verdient, einen Transformationsrat, in dem wir gemeinsam die Weichen für die sozial-ökologische Transformation stellen können und massive Investitionen in unsere Infrastruktur und Daseinsvorsorge", forderte die Hamburger DGB-Chefin.

Tanja Chawla (49) erwartet nach der Bürgerschaftswahl einen neuen rot-grünen Senat und hofft auf schnelles Handeln.
Tanja Chawla (49) erwartet nach der Bürgerschaftswahl einen neuen rot-grünen Senat und hofft auf schnelles Handeln.  © Georg Wendt/dpa

3. März, 10.21 Uhr: Detaillierte Auszählung in Hamburg begonnen

Am Morgen nach der Bürgerschaftswahl hat in Hamburg die detaillierte Auszählung der Stimmzettel begonnen.

Am Wahlabend war zunächst die voraussichtliche Fraktionsstärke in der Bürgerschaft ermittelt worden. Dazu wurden nur die Landeslisten-Stimmzettel nach einem vereinfachten Verfahren ausgezählt.

Mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wird am Abend gerechnet. Dann wird auch feststehen, ob es bei den 121 Sitzen in der Bürgerschaft bleibt oder noch Überhang- und Ausgleichsmandate hinzukommen.

Mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wird am Abend gerechnet.
Mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wird am Abend gerechnet.  © Marcus Brandt/dpa

2. März, 23.09 Uhr: SPD gewinnt Bürgerschaftswahl!

Die Stimmen sind ausgezählt: Die SPD hat die Bürgerschaftswahl in Hamburg klar gewonnen.

2. März, 22.31 Uhr: Hamburg zählt noch

Es wird weiter gezählt.

Von 1972 Stimmbezirken sind noch elf laut Statistik Nord offen.

2. März, 20.45 Uhr: Grüne in Wahlleiter-Hochrechnung auf Platz 3

Die SPD von Bürgermeister Peter Tschentscher hat die Bürgerschaftswahl in Hamburg laut einer Hochrechnung des Landeswahlleiters trotz Verlusten deutlich gewonnen.

Wie das Landeswahlamt unter Berücksichtigung der Ergebnisse von 37 Prozent der Wahlgebiete mitteilte, kommt die SPD auf 33,7 Prozent - verglichen mit der Wahl vor fünf Jahren ist das ein Minus von 5,5 Punkten.

Zweitstärkste Kraft wird demnach die CDU mit 20,3 Prozent (+9,1) vor den Grünen mit 17,9 (-6,3). Die Linke würde um 2,1 Punkte zulegen und käme auf 11,2 Prozent, die AfD auf 8,3 (+3,0). FDP, BSW und Volt bleiben demnach jeweils unter 3 Prozent und damit unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Titelfoto: Katharina Kausche/dpa

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