Erster Schritt ist getan! SPD stimmt Koalitionsvertrag zu

Von Martin Fischer

Hamburg - Zwei Tage nach Vorstellung des neuen Koalitionsvertrages mit den Grünen hat die Hamburger SPD der Neuauflage des Regierungsbündnisses zugestimmt. Das Votum eines Landesparteitags in Wandsbek für das 148 Seiten starke Regierungsprogramm fiel einstimmig aus: Unter den 297 Delegierten gab es lediglich eine Enthaltung.

Die SPD um Bürgermeister Peter Tschentscher (59) stimmte dem Koalitionsvertrag mit den Grünen zu.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Auch die sieben von Bürgermeister Peter Tschentscher (59) vorgeschlagenen SPD-Senatorinnen und Senatoren für den künftigen rot-grünen Senat erhielten die Zustimmung des Parteitags. Sie gehörten auch dem vergangenen Senat an.

Damit bleibt die SPD-Landesvorsitzende Melanie Leonhard Wirtschaftssenatorin und Karen Pein, Melanie Schlotzhauer, Ksenija Bekeris, Andreas Dressel, Andy Grote und Carsten Brosda Senatorinnen und Senatoren für Stadtentwicklung, Soziales, Schule, Finanzen, Inneres und Kultur.

Tschentscher hatte zuvor vor den Delegierten für den Koalitionsvertrag geworben. Der Vertrag zeige deutlich sozialdemokratische Handschrift. "Wenn ihr das Wahlprogramm und den Koalitionsvertrag nebeneinanderlegt, werde ihr eine sehr große Übereinstimmung feststellen", sagte Tschentscher.

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Er verwies auf die Erfolge der vergangenen Jahre. Kostenlose Kitaplätze, kostenlose Ganztagsbetreuung und ein kostenloses Schülerticket werde es in Hamburg auch weiterhin geben, während in anderen Bundesländern gespart werden müsse.

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Grüne entscheiden am Montag über Koalitionsvertrag

Auch wenn die Grünen um Chefin Katharina Fegebank erst am Montag über den Koaltionsvertrag abstimmen, gilt eine weitere Zusammenarbeit als sicher.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Gemeinsam mit den Grünen wolle man "die Entbürokratisierung voranbringen und tatsächlich schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren" schaffen, sagte der Bürgermeister. Zudem solle das Bauen in Hamburg günstiger werden. "Kostengünstiges Bauen ist die Voraussetzung für bezahlbare Mieten."

Zudem werde man die Mobilitätswende zugunsten von Bussen, Bahnen, Fahrrad und Fußverkehr weiter vorantreiben. "Aber wir sorgen dafür, dass alle mit der Mobilitätswende zurechtkommen, auch eben die, die das Auto noch brauchen oder noch nutzen wollen", sagte Tschentscher.

Am Montag wird sich auch eine Landesmitgliederversammlung der Grünen mit dem Koalitionsvertrag befassen. Auch hier gilt die Zustimmung als sicher. Der Vertrag soll den Plänen zufolge am Dienstag unterzeichnet werden. Tschentscher könnte dann am 7. Mai in der Bürgerschaft erneut zum Bürgermeister gewählt werden.

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