Neue Süderelbbrücken: Bahn rechnet mit Kosten von fast einer Milliarde Euro
Hamburg - Die Deutsche Bahn hat sich für eine Variante der neuen Eisenbahnbrücken über die Süderelbe in Hamburg entschieden. Zur Auswahl standen zwölf Entwürfe.
Das 344 Meter lange Bauwerk aus den 1970er Jahren muss erneuert werden, da es das Ende seiner Lebensdauer bereits erreicht hat, heißt es von der Bahn. Außerdem werde die "damals gewählte Bauform den heutigen und zukünftigen Belastungen aus dem Eisenbahnverkehr nicht mehr gerecht".
Bereits in den 1990ern wurde an der Westseite eine weitere Brücke angebaut, da der Güterverkehr aus dem Hamburger Hafen stark anwuchs.
Außerdem nutzen Nah- und Fernverkehr sowie S-Bahn die Strecke. Auf acht Gleisen fahren täglich rund 1000 Züge über die Brücken im Süden der Stadt.
Als Baustart für die neuen Süderelbbbrücken wird das Jahr 2028 angepeilt. Voraussichtlich 2036 dürfte die Brücken fertiggestellt sein. Kostenpunkt: etwa 800 Millionen Euro – nach heutigem Stand.
Die Bahn bereitet sich aber schon auf Mehrkosten vor.
Deutsche Bahn hat weitere Brückenbaustellen im Hamburger Süden
Es sei "noch nicht absehbar und daher unberücksichtigt, in welcher Größenordnung sich die zuletzt sehr stark gestiegenen Teuerungsraten, insbesondere für Baumaterial, entwickeln und berücksichtigt werden müssen" heißt es in der Mitteilung.
Während der Bauarbeiten sollen weiter Züge über die Süderelbe fahren, dazu ist vorgesehen in unmittelbarer Nähe des Bauwerks vorübergehende Umfahrungen zu schaffen. Was genau kommt, wird erst noch geplant.
Perspektivisch stehen in den kommenden Jahren weitere Bahn-Baustellen auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung über die Elbinsel an: Norderelbbrücke, Wilhelmsburger Reichsstraße und Peute. Alle sind über 100 Jahre alt und müssen demnächst ersetzt werden. Konkrete Planungen gibt es derzeit aber nicht.
Die Veddeler Brücken, "Zollkanal" und "Harburger Chaussee", werden bereits seit März 2021 erneuert. Davon ist der Zugverkehr nicht beeinträchtigt. Inbetriebnahme der neuen Bauwerke ist für 2024 geplant.
Titelfoto: DB AG/PR