Gegner des Sternbrücken-Neubaus feiern Teilerfolg: "Die Deutsche Bahn ist vorerst gescheitert!"

Hamburg - Eine Klage der "Initiative Sternbrücke" feierte am heutigen Freitag einen Teilerfolg, wie die Gegner des Neubaus der Sternbrücke in Hamburg-Altona per "Eilmeldung" mitteilten. Demnach beginnen die geplanten Abrissarbeiten der Deutschen Bahn (DB) doch nicht wie geplant am Samstag.

Immer wieder demonstrieren die Gegner des Neubaus der Sternbrücke vor genau dieser, teilweise mit Sitzblockaden wie hier am gestrigen Donnerstagabend.
Immer wieder demonstrieren die Gegner des Neubaus der Sternbrücke vor genau dieser, teilweise mit Sitzblockaden wie hier am gestrigen Donnerstagabend.  © Christian Charisius/dpa

Bereits zuvor hatte die Initiative zusammen mit zahlreichen weiteren Unterstützern einen vierwöchigen Baustopp bewirkt, der jetzt eigentlich abgelaufen ist.

Die DB plante mit den Abrissarbeiten Ende der Woche zu beginnen, zuvor waren bereits – nicht ohne Protest – mehrere Bäume gefällt worden.

Doch der Umweltverband "Prellbock Altona" hat mit Unterstützung der "Initiative Sternbrücke" inzwischen Klage gegen die Bauarbeiten eingereicht und fordert per Eilantrag einen weiteren Baustopp.

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Dieser wird aktuell vom Oberverwaltungsgericht (OVG) geprüft. Als Reaktion darauf und auf Anraten des Gerichts teilte die DB am Freitag mit, noch einmal bis zum 1. Mai – zumindest mit dem Abriss der denkmalgeschützten Gebäude – zu warten.

"Mit ihrem übereilten Vorgehen ist die Deutsche Bahn vorerst gescheitert", sagt Michael Jung, Sprecher von Prellbock Altona e.V, am Freitag.

Und Marlies Thätner, Sprecherin der Initiative Sternbrücke, ergänzte: "Wir haben heute an Deutsche Bahn und die Hamburger Politik appelliert, die Konsequenzen aus der Intervention des OVG zu ziehen, die Bauarbeiten insgesamt zu stoppen und zügig in eine Neuplanung unter Beteiligung der Bürger:innen vor Ort einzusteigen."

"Jetzt mit den Verwüstungen um die Sternbrücke fortzufahren, ist unverantwortlich!"

Die alte Sternbrücke soll durch eine 108 Meter lange und 26 Meter hohe, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzt werden.
Die alte Sternbrücke soll durch eine 108 Meter lange und 26 Meter hohe, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzt werden.  © Rabea Gruber/dpa

"Der Planfeststellungsbeschluss hängt bis zur Entscheidung des OVG in der Schwebe. Jetzt mit den Verwüstungen um die Sternbrücke fortzufahren, ist unverantwortlich", so Thätner weiter.

Die Klage bezieht sich vor allem gegen die völlig "überdimensionierte Neuplanung" der Bahn – inklusive der Zerstörung des Stadtbildes und der Natur.

Erst Mitte Februar war der für den Neubau der Sternbrücke notwendige Planfeststellungsbeschluss nach vier Jahren nach Antragstellung vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigt worden.

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Man versuche den Neubau der Sternbrücke "so umweltverträglich und anwohnerfreundlich wie möglich" zu realisieren, so ein Bahnsprecher gegenüber TAG24.

Die Erneuerung sei aber notwendig, um den wichtigen Knotenpunkt für den Hamburger Verkehr weiterhin "fit" zu halten.

Mit mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen am Tag zählt die Sternbrücke zu einem der meistfrequentierten innerstädtischen Gleisabschnitte in ganz Deutschland.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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