Ein Jahr Stillstand am Elbtower: SPD-Fraktionschef macht Druck

Hamburg - Wie ist der aktuelle Stand an der Bauruine des Elbtowers in der Hamburger Hafencity? Dazu hat sich der Insolvenzverwalter jetzt geäußert.

Seit etwa einem Jahr stehen die Bauarbeiten am Elbtower still. (Archivbild)
Seit etwa einem Jahr stehen die Bauarbeiten am Elbtower still. (Archivbild)  © Daniel Bockwoldt/dpa

Er ist weiter zuversichtlich, in diesem Herbst einen neuen Investor für das angefangene Bauwerk präsentieren zu können. Es gebe Verhandlungen "mit einer Handvoll Interessenten" aus dem In- und Ausland, darunter ausländischen Konsortien und deutschen Bietern, sagte Torsten Martini auf Anfrage.

"Würden die Kaufverträge im Herbst unterzeichnet, könnte der Kauf Ende des Jahres abgeschlossen werden."

Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG hatte im Januar das Insolvenzverfahren beantragt. Die Projektgesellschaft ist eine mittelbare Tochter der ebenfalls insolventen Signa Prime Selection AG und gehörte zum wankenden Immobilienimperium des Österreichers René Benko (47).

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Bei einem Objekt wie dem Elbtower habe man natürlich weniger Interessenten als bei kleineren Signa-Immobilien, so Martini. Die letzte Entscheidung liege ohnehin bei den Gläubigern, die dem Kaufvertrag in einer Gläubigerversammlung zustimmen müssten.

Elbtower: Unterlagen der Interessenten werden geprüft

Dirk Kienscherf (58), SPD-Fraktionschef, macht dem Insolvenzverwalter Druck.
Dirk Kienscherf (58), SPD-Fraktionschef, macht dem Insolvenzverwalter Druck.  © Markus Scholz/dpa

Der SPD-Fraktionschef in der Bürgerschaft, Dirk Kienscherf (58), nannte den Stillstand auf der Baustelle im Abendblatt eine "höchst unbefriedigende Situation". "Der Insolvenzverwalter ist nach wie vor gefordert, private Bauherren zu finden, die das Projekt erfolgreich umsetzen. Das würden wir politisch sehr unterstützen. Für uns ist aber weiterhin klar, dass das Projekt nicht zulasten der Hamburger Steuerzahlenden fortgeführt werden wird", so Kienscherf.

Namen und Firmen nannte der Insolvenzverwalter zwar nicht. Gegenwärtig befänden sich die Interessenten aber in einer zweiten Phase, um die bereitgestellten Unterlagen detailliert zu prüfen. "Von den Interessenten verlangen wir Nachweise, dass sie den gebotenen Kaufpreis aufbringen können und die Transaktion sicher ist, der Kaufpreis also fließt", so Martini.

Nach den bisherigen Plänen soll der Elbtower in der Hamburger Hafencity mit 64 Stockwerken und einer Höhe von 245 Metern das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden. Bislang sollten in dem Hochhaus unter anderem Büros, Geschäfte, Galerien, Cafés, Restaurants, ein Fitnessstudio und eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform in der 55. Etage untergebracht werden. Auch ein Hotel war geplant.

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Das Hochhaus sollte 2025 fertiggestellt werden und rund 950 Millionen Euro kosten. Ende Oktober 2023 stellte das beauftragte Bauunternehmen jedoch bei 100 Metern Höhe die Arbeiten ein. Die Signa Gruppe hatte Rechnungen nicht bezahlt.

Titelfoto: Montage: Daniel Bockwoldt/dpa, Markus Scholz/dpa

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