Bahn will bald mit ersten Arbeiten für Sternbrücken-Abriss beginnen
Hamburg - Die Gegner des Abrisses der Sternbrücke in Hamburg sind auf Zinne. Die Deutsche Bahn will in wenigen Tagen mit den ersten Arbeiten beginnen.
Anwohner erhielten in dieser Woche Postkarten. Darauf kündigte die Bahn den Beginn der Arbeiten an. Ab Montag, den 5. Februar, sollen Gebäude abgerissen und 40 Bäume gefällt werden.
"Es gibt noch keinen Planfeststellungsbeschluss (Baugenehmigung) für den Neubau der Sternbrücke", reagierte die Initiative Sternbrücke auf Instagram.
"Und dennoch plant die Bahn bereits Abrisse von teils denkmalgeschützten Gebäuden (z. B. Waagenbau) und sie will etwa 40 Bäume im Bereich Eifflerstraße fällen."
"In Kürze erwarten wir den Planfeststellungsbeschluss", sagte eine Bahnsprecherin auf TAG24-Nachfrage. Dann dürfen die Bauarbeiten sofort beginnen und der Abriss werde umgesetzt.
Allerdings seien andere Vorarbeiten und Arbeiten an bahneigenen Gebäuden oder Bahnanlagen "auch ohne Planfeststellungsbeschluss umsetzbar".
Bahn will sieben Gebäude für Brückenneubau abreißen
Bei den Baumfällungen sei es so, dass sie vor allem entlang des Bahndamms stehen und damit zum Teil auf privatem Grund. Das Vorgehen sei mit der Umweltbehörde und dem Bezirksamt abgestimmt. "Selbstverständlich halten wir uns an die in Hamburg geltenden Zeiträume für Vegetationsarbeiten", so die Bahnsprecherin.
Die Bahn braucht enorm viel Platz für den Brückenneubau, der im Vergleich zur jetzigen Sternbrücke gigantisch wird. Daher wird abgerissen. "Es ist geplant, bis Ende Mai sieben Gebäude und Gebäudeteile/Garagen zurückzubauen. Ein weiteres Gebäude wird zu einem späteren Zeitpunkt abgerissen."
Mit den Betroffenen sei die Bahn seit Jahren in regelmäßigem Austausch. "Uns ist bewusst, dass die Situation für alle nicht einfach ist." Die Bahn kümmere sich darum, für die verbliebenen Mieter Wohnungen zu finden.
Laut Bahn sollen die Gebäude in diesen drei Zeiträume abgerissen werden:
- vom 12. bis 23. Februar
- vom 4. März bis 10. April
- vom 15. April bis 17. Mai
Auch ohne vorliegenden Planfeststellungsbeschlusses habe man sich entschieden, die Anwohner rechtzeitig über die geplanten Vorarbeiten zu informieren.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa