RMV begrüßt geplantes 9-Euro-Ticket für ÖPNV: Was ist mit den Jahres- und Monatskarten?
Frankfurt am Main - Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) begrüßt das von der Bundesregierung geplante 9-Euro-Ticket im öffentlichen Nahverkehr.
Man stehe dem Vorhaben offen gegenüber, "da die Aktion unsere Anstrengungen stärkt, Fahrgäste nach der Pandemie zurückzugewinnen und wir alle Maßnahmen, die Bus- und Bahnfahren einfacher und attraktiver machen, unterstützen", sagte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat (62) am Freitag in Frankfurt.
Er gehe davon aus, dass die Bundesregierung "alle mit der Aktion verbundenen Kosten" trage, betonte Ringat. Dazu zählten der Ausgleich von Einnahmeausfällen und Kosten für Zusatzfahrten sowie Aufwand für die Organisation.
Die Aktion dürfe zudem die finanzielle Lage der Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde, die ohnehin unter steigenden Energiekosten und coronabedingt niedrigeren Einnahmen litten, nicht belasten.
"Zudem gehen wir davon aus, dass die alleine im RMV rund eine Million Stammkundinnen und Stammkunden bei der Sonderaktion angemessen berücksichtigt werden." Der RMV ist nach eigenen Angaben einer der größten deutschen Verkehrsverbünde und befördert rund 2,5 Millionen Fahrgäste pro Werktag.
Laut Bundesverkehrsminister sollen Vergünstigungen auch für Jahres- und Monatskarten gelten
Die Ampelkoalition im Bund aus SPD, FDP und Grünen hatte am Donnerstag verkündet, dass für 90 Tage eine Fahrkarte im öffentlichen Nahverkehr für 9 Euro pro Monat eingeführt werden soll.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (51, FDP) betonte nach Beratungen der Verkehrsminister von Bund und Ländern am Freitag, dass die vergünstigten Tickets auch für Abos gelten sollten – also etwa Jahres- oder Monatskarten. Die Kosten für Abos würden dann nicht abgebucht oder erstattet, machte Wissing deutlich.
Als Starttermin für das vergünstigte Ticket war dem Vernehmen nach der 1. Mai oder 1. Juni im Gespräch.
Titelfoto: Hannes P. Albert/dpa