Rechtsradikaler Jura-Professor? Studenten fordern auf Facebook seinen Rauswurf

Frankfurt am Main - Es brodelt gewaltig in den Reihen der Studenten am Campus der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) forderte in einem öffentlichen Facebook-Beitrag in aller Schärfe den Rauswurf von Jura-Professor Hanns-Christian Salger (65).

Es herrscht Unmut beim AStA der Goethe-Universität in Frankfurt. Ein Jura-Professor soll stark rechtsradikale Tendenzen aufweisen (Symbolfoto).
Es herrscht Unmut beim AStA der Goethe-Universität in Frankfurt. Ein Jura-Professor soll stark rechtsradikale Tendenzen aufweisen (Symbolfoto).  © dpa/Andreas Arnold

Laut den Aussagen in dem umfangreichen Social-Media-Beitrag sei der 65-Jährige, der am Frankfurter "Institute for Law and Finance" lehrt, in höchstem Maße "antidemokratisch". Auch rechtsradikale Tendenzen werden ihm aufgrund seiner Engagements in verschiedenen Vereinigungen in dem Schreiben zur Last gelegt.

Dazu gehöre vor allem seine Mitgliedschaft bei der Alternative für Deutschland (AfD), der er von 2013 bis 2018 angehörte. Außerdem habe er bei der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung referiert. Mittlerweile ist Salger bei der sogenannten "Atlas-Initiative" aktiv. 

Diese habe sich unter der Leitung ihres Vorsitzenden Markus Krall (57) dem Ziel verschrieben das "imaginierte 'Tier Sozialismus' durch die Abschaffung des allgemeinen Wahlrechts und Einführung eines Monarchen" zu besiegen.

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Harte Anschuldigungen gegen den Uni-Prof, dem, wenn es nach den Studierenden des AStA geht, umgehend die Honorarprofessur von Seiten der Universität entzogen werden solle. Um diese Forderung zu untermauern gehen die Studenten aber noch weiter.

Sie zeigen deutlich und ihrer Ansicht nach absolut nachvollziehbar auf, dass Salger immer wieder auch gegen Asylbewerber und Flüchtlinge hetze. Daher appellieren die Studierenden letztlich nochmals energisch in Richtung der Uni-Führungsetage: 

"Wenn diese Worte mehr bleiben sollen als leere Phrasen, muss Hanns-Christian Salger die Honorarprofessur entzogen werden; er sollte keine Lehrveranstaltungen mehr an der Goethe-Universität durchführen", so Clara Mißbach vom AStA der Goethe-Universität Frankfurt.

Doch was sagt der angeprangerte Jurist zu den schweren Vorwürfen gegen seine Person? Der Hessenschau gegenüber zeigte sich Salger empört, tat die Anschuldigungen zeitgleich als null und nichtig ab und ging seinerseits in die Offensive: "Es stimmt nicht, was der AStA erzählt. Das ist alles Humbug", so der 65-Jährige. Die Initiatoren der Bewegung gegen seine Person deklarierte er als "Antifa-Aktivisten".

Er erwarte, dass sich die "Uni und Institut voll hinter mich stellen". Diese wollen den Vorfall nun intensiv prüfen.

Titelfoto: dpa/Andreas Arnold

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