"Müsstest mal wieder ordentlich gef***t werden": Moderatorin packt nach "Männerwelten" aus

Frankfurt am Main - Beim Betrachten der Joko & Klaas-Ausstellung "Männerwelten" (TAG24 berichtete) denkt man sich selbst als Vertreter des vermeintlich starken Geschlechts, was bei den eigenen Artgenossen so alles schief läuft, wenn man sie ihren primitiven Gedankenabfall von sich geben lässt. Eine Moderatorin des Radiosenders HR3 machte auf Instagram nun (noch) deutlich(er), wie präsent das Thema sexuelle Belästigung ist.

In ihrem Instagram-Post zeigt Radiomoderatorin Kate Menzyk nur einige der Sätze, die sie von einem früheren Arbeitskollegen "entgegengeschleudert" bekam.
In ihrem Instagram-Post zeigt Radiomoderatorin Kate Menzyk nur einige der Sätze, die sie von einem früheren Arbeitskollegen "entgegengeschleudert" bekam.  © Screenshot Instagram/katemenzyk

Kate Menzyk ist eine beruflich erfolgreiche Frau, reisebegeistert, lebensfroh und taff. Sie führte bereits Interviews mit den ganz Großen der Musikszene und trotz alledem war und ist auch sie in unserer ach so aufgeklärten, weltoffenen und toleranten Zeit nicht davor gefeit, sich mit Kommentaren aus der untersten Schublade auseinanderzusetzen.

In ihrem Instagram-Post sieht man die Deutsche mit polnischen Wurzeln im HR-Studio mit einem Zettel in der Hand stehend. Was darauf zu lesen ist, könnte man sich wohl nicht einmal für die schlechteste Scripted-Reality-Show ausdenken. 
  • "Zu hässlich für's Fernsehen"
  • "Als Polin kannst du doch sicher gut blasen"
  • "Du müsstest mal wieder ordentlich gefickt werden"

Wie Menzyk selbst im dazugehörigen Text schreibt, sind dies keinesfalls Sätze, die sie von irgendwoher aufgeschnappt oder gar in den Direct Messages ihres Accounts und somit mehr oder minder aus anonymer Quelle hat.

Frankfurt: Frankfurter Privatbankier Friedrich von Metzler tot!
Frankfurt am Main Frankfurter Privatbankier Friedrich von Metzler tot!

"Das sind nur ein paar der vielen Sätze, die mir ein Arbeitskollege bei einem ehemaligen Arbeitgeber entgegengeschleudert hat", schreibt sie in der Bildunterschrift.

Es ist erschreckend, dass die Schamgrenze trotz Aufklärung und Gleichstellung bei vielen "Penis-Denkern" noch immer so gering angesetzt ist. Menzyk lobt die beiden ProSieben-Gesichter Joko Winterscheidt (41) und Klaas-Heufer Umlauf (36) für ihren offenen Umgang mit dem Thema sexuelle Belästigung und besonders für ihre schonungslose Ehrlichkeit.

Vergewaltigung ist kein Resultat von aufreizenden Klamotten oder verführerischen Blicken!

Das Standbild aus den 15 Minuten freier Sendezeit vom 13.05.2020, die sich Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf bei ProSieben erspielt haben, zeigt Jeannine Michaelsen mit ihrem Beitrag zum Thema sexuelle Übergriffe gegen Frauen.
Das Standbild aus den 15 Minuten freier Sendezeit vom 13.05.2020, die sich Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf bei ProSieben erspielt haben, zeigt Jeannine Michaelsen mit ihrem Beitrag zum Thema sexuelle Übergriffe gegen Frauen.  © ProSieben/dpa

In den 15 Minuten Sendezeit, die Joko und Klaas in der Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" gewonnen hatten, ließen sie unter anderem vergewaltigte Frauen zu Wort kommen, die ihre traumatischen Erlebnisse detailliert beschrieben. 

Sie zeigten damit, dass es keinesfalls an aufreizender Kleidung oder verführerischen Blicken liegt, wenn Frau das Opfer von bemitleidenswerten Wesen werden, denen die werte Frau Mama vermutlich jegliche Art von Zuwendung in der Kindheit entzogen hat.

Auch Menzyk richtete in ihrem Beitrag nochmals einen Appell an alle, seien es diejenigen, die den Ernst der Lage zwar erkannt haben, jene die selbst Opfer solcher Erniedrigung geworden sind, jedoch auch (oder vor allem) an die, die in ihren verworrenen Synapsen noch immer denken, dass sie eine solche Gangart problemlos durchs Leben begleiten kann.

Frankfurt: Weihnachtsmarkt-Eklat? Klassiker soll es so bald nicht mehr geben
Frankfurt am Main Weihnachtsmarkt-Eklat? Klassiker soll es so bald nicht mehr geben

"Wir MÜSSEN darüber reden. Wir DÜRFEN nicht zulassen, dass so etwas bagatellisiert und so getan wird als wenn "nichts dabei" wäre. Das ist keine Kleinigkeit. Das ist nicht ok. Nichts davon! Seht es euch an und - ganz wichtig - redet darüber!"

Ihr Wort in Gottes Ohr, denn so kann es nicht weitergehen!

Titelfoto: Screenshot Instagram/katemenzyk

Mehr zum Thema Frankfurt am Main: