Unwetter über Frankfurt und Rhein-Main sorgt für "Spur der Verwüstung"
Frankfurt am Main - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor Gewittern "mit hohem Unwetterpotenzial" gewarnt - und die Unwetter brachen über Hessen herein!
Während am Donnerstagabend im Norden des Bundeslandes sogenannte Superzellen für Überschwemmungen und chaotische Zustände sorgten, tobte auch im Süden über Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet ein heftiges Unwetter, das schwere Schäden hinterließ.
Gegen 18.20 Uhr traf ein massives Gewitter mit Sturmböen insbesondere die westlichen Stadtteile der Mainmetropole, wie die Frankfurter Feuerwehr mitteilte. Das Unwetter entwurzelte Bäume und riss Äste herunter.
"Dadurch wurden mehrere Autos zum Teil schwer beschädigt, Stromleitungen getroffen und auch die Oberleitung der Deutschen Bahn beschädigt. Weiter wurden einige Gebäude zum Teil erheblich beschädigt", ergänzte ein Sprecher.
Wie weiter berichtet wurde, kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen auf der A66 bei Frankfurt in beiden Fahrtrichtungen. In den Stadtteilen Zeilsheim und Sindlingen waren die Unwetter-Folgen besonders dramatisch: Bäume stürzten auf die Oberleitung einer Bahnstrecke und gerieten durch den Strom in Brand.
"Ein Blitzeinschlag im Westend zerstörte einen Schornstein", fügte der Feuerwehr-Sprecher noch hinzu.
Zahlreiche Einsatzkräfte seien mit mehr als 40 Fahrzeugen zu mehr als 75 Einsatzstellen in Frankfurt am Main ausgerückt, um die Sturmfolgen zu bewältigen.
Schwere Unwetter-Schäden auch in Kelsterbach, Hattersheim und Wiesbaden
Auch der Ort Kelsterbach im Landkreis Groß-Gerau unweit der Mainmetropole wurde von dem schweren Gewitter getroffen. Bilder von dort zeigen ebenfalls mehrere umgestürzte Bäume.
Aus Hattersheim im Main-Taunus-Kreis gibt es ähnliche Berichte. Zahlreiche Dächer seien in dem Ort beschädigt worden. In dem Ortsteil Okriftel soll es angeblich sogar zu einem "Tornado" gekommen sein.
Aus Wiesbaden berichtete die Feuerwehr auch von "teils erheblichen Schäden" durch das Unwetter am Donnerstagabend über dem Rhein-Main-Gebiet. Die Gewitterzelle habe eine "Spur der Verwüstung" nach sich gezogen.
Neben umgestürzten Bäumen, die unter anderem die Bahnstrecke zwischen Niedernhausen und Wiesbaden blockierten, seien Keller und Unterführungen durch den Starkregen überschwemmt worden. In einem Altenheim sei zeitweise der Strom ausgefallen.
Berichte über Verletzte infolge der Sturmschäden in Frankfurt und Rhein-Main liegen gegenwärtig nicht vor.
Aktualisierte Fassung: 23. Juni, 6.52 Uhr (Erstveröffentlichung: 6.42 Uhr).
Titelfoto: Arne Dedert/dpa