Neue Außenanlage für Frankfurts Löwen eröffnet: Darum ist dieses Gehege etwas Besonderes

Frankfurt am Main - Doppelt so groß und mit vielen Extras: Das Löwenpaar im Zoo Frankfurt hat ein neues Außengelände. Und das bietet einige Besonderheiten - für Besucher wie für die Tiere.

2,2 Millionen Euro hat die neue Außenanlage gekoster und bietet viele Besonderheiten - für die Tiere, aber auch für die Besucher.
2,2 Millionen Euro hat die neue Außenanlage gekoster und bietet viele Besonderheiten - für die Tiere, aber auch für die Besucher.  © Zoo Frankfurt/Chris Christes Kulturdezernat

Die Raubkatzen Kumar und Zarina haben nun draußen mehr als 1000 statt wie vor dem Umbau knapp 500 Quadratmeter Platz.

Verschwunden ist der alte Wassergraben, dafür gibt es eine vielgestaltige Landschaft - zu der unter anderem ein beheizbarer Felsen gehört.

Rund 2,2 Millionen Euro hat der Umbau gekostet, zwei Jahre lang wurde gebaut. Besucher können die Tiere jetzt von drei Punkten aus beobachten: Von einer hölzernen Empore aus können Gruppen aus der Vogelperspektive ohne Scheibe die gesamte Anlage überblicken.

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An Punkt zwei stehen die Besucher in einer von Kunstfelsen gerahmten Schlucht.

An Punkt drei beobachtet man die Löwen wie aus einer Höhle heraus. Menschen und Löwen sind durch Glasscheiben getrennt. Neu ist auch ein Gitter, das es ermöglicht, dem medizinischen Training der Löwen beizuwohnen.

Im Frankfurter Zoo leben zwei Asiatische Löwen. Die bis zu 175 Kilogramm schweren Tiere gelten als stark bedroht. Die letzten frei lebenden Tiere gibt es im indischen Bundesstaat Gujarat.

Löwin Zarina erkundet das für sie neue Gelände. Während der offiziellen Eröffnung ließ sie sich aber nicht sehen.
Löwin Zarina erkundet das für sie neue Gelände. Während der offiziellen Eröffnung ließ sie sich aber nicht sehen.  © Lando Hass/dpa

Künftig sollen weitere Löwen auf das Gelände ziehen

Kumar schaute bei der Eröffnung mal vorbei, brüllte einmal beeindruckend und führte dann sein Nickerchen weiter.
Kumar schaute bei der Eröffnung mal vorbei, brüllte einmal beeindruckend und führte dann sein Nickerchen weiter.  © Lando Hass/dpa

Während des Umbaus lebten die beiden Frankfurter Tiere hinter den Kulissen des Zoos und waren für Besucher nicht sichtbar.

Kumar ist mit 18 Jahren bereits sehr alt, seine Gefährtin Zarina ist sechs Jahre jünger. Sie kam bei der feierlichen Eröffnung am Dienstagvormittag nicht nach draußen, Kumar wagte sich ein paar Schritte ins Freie, brüllte beeindruckend und legte sich dann gleich wieder hin. Angesichts seines Alters sprach Zoodirektorin Christina Geiger von einer "Altersresidenz".

Nach der Eröffnung der neuen Pinguin-Anlage 2019 war das Löwen-Außengehege der nächste Schritt auf dem Weg zur Umgestaltung des Frankfurter Zoos. Die neue Anlage biete "beste Voraussetzungen für die Haltung von Löwen und die Beteiligung an Erhaltungszuchtprogrammen", sagte Zoodirektorin Geiger. "Man erlebt die Tiere nicht auf dem Präsentierteller, sondern taucht in ihren Lebensraum ein."

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"Der Umbau war längst überfällig", sagten die zuständigen Revierleiter bei der Eröffnung. Vor allem, wenn später neue, jüngere Tiere einziehen, die vielleicht auch Nachwuchs bekommen, werde der größere Auslauf dringend gebraucht.

Welche weiteren Umbauten anstehen, wird gerade erörtert. Ein "Masterplan" für die Weiterentwicklung des Zoos ist in Arbeit. Der Frankfurter Zoo ist über 150 Jahre alt, das Löwengehege wurde in den 1950er Jahren gebaut.

Titelfoto: Zoo Frankfurt/Chris Christes Kulturdezernat

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