"Müll-Influencer" schrubbt Frankfurt und wird von seiner Insta-Community gefeiert

Von Isabell Scheuplein

Frankfurt am Main - Ein Müll-Influencer putzt Frankfurt. Auf Fotos und Videos bei der Plattform Instagram zeigt er als "frankfurt.trash", wie er Gullys säubert und Graffitis entfernt.

Auch städtische Mülleimer werden von Schmierereien und Aufklebern befreit.  © Boris Rössler/dpa

Auch weist er auf Stolperfallen durch unebenen Boden oder zurückgelassene Absperrungen hin. Knapp 30.000 Follower sind inzwischen zusammengekommen.

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erläutert der Mann, der anonym bleiben will, dass er mit seinen Aufräum- und Putzaktionen seine Heimatstadt Frankfurt ansehnlich machen wolle, damit sowohl Besucher und Besucherinnen als auch er selbst sich wohlfühlen könnten.

Er kratzt Aufkleber von Mülleimern und Laternen, entfernt verlassene Fahrradschlösser und Kabelbinder.

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"Da nimmt man sich halt mal eine Minute und dann ist es weg", sagt der 60-Jährige. Einen öffentlichen Auftrag hat er nicht, er ist aus eigener Initiative tätig, seit mehr als einem Jahr, wie er sagt.

Seine Fotos und Videos sollen als gutes Beispiel dienen: "Wenn jeder ein bisschen mithilft, dann reicht das doch schon", sagt er. Es gebe Menschen, die seinem Beispiel folgten, auch in anderen Städten. Er selbst sei immer wieder kurz und zwischendurch am Werk, für mehr sei keine Zeit.

Die Stadt Frankfurt begrüßt das Engagement des 60-Jährigen. Das Umweltdezernat erklärt, eine Plattform wie "frankfurt.trash" könne durchaus hilfreich sein, um Schwachstellen aufzuzeigen.

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Der 60-Jährige schrubbt einen Laternenmast.  © Boris Rössler/dpa
Auch zurückgelassene Fahrradschlösser werden von dem "Müll-Influencer" entfernt.  © Boris Rössler/dpa

Stadt Frankfurt begrüßt das Engagement des 60-Jährigen

"Im Kampf gegen Müll und für ein sauberes Erscheinungsbild in der Stadt sind wir auf die Bürgerinnen und Bürger oft angewiesen", sagt eine Sprecherin und weist auf die Sauberkeitskampagne #cleanffm und den Mängelmelder der Stadt hin, an die man sich wenden könne.

Dass Gegenstände ärgerlicherweise lange im Straßenraum blieben, habe häufig rechtliche Gründe. Bei Fahrrädern müsse etwa erst deren Fahruntauglichkeit festgestellt werden.

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