Keine U-Bahn, kein Flugzeug: Rhein-Main steht wegen Warnstreiks still

Frankfurt am Main - Für Reisende in Frankfurt kann der Freitag hart auch werden. Für den Airport ist der Warnstreik besonders bitter. Einige Verkehrsmittel fahren aber wie geplant.

Die Abflughalle B im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens ist wegen des Warnstreiks nahezu leer.
Die Abflughalle B im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens ist wegen des Warnstreiks nahezu leer.  © Aene Dedert/dpa

Nach Wiesbaden und Marburg am Donnerstag treffen die Streiks im Öffentlichen Dienst an diesem Freitag vor allem den Raum Frankfurt.

Auch der Flughafen ist betroffen, wo der Flugverkehr nach der IT-Panne vom Mittwoch gerade wieder angelaufen ist. Hintergrund sind mehrere Tarifkonflikte.

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens 500 Euro.

Frankfurt: Frankfurt: Verwirrte 82-Jährige in Bahntunnel unterwegs
Frankfurt Lokal Frankfurt: Verwirrte 82-Jährige in Bahntunnel unterwegs

Auszubildende sollen 200 Euro mehr bekommen. In Hessen würden 120.000 Beschäftigte davon profitieren. Die Tarifverhandlungen werden am 22. und 23. Februar in Potsdam fortgesetzt.

Um Druck auszuüben, sind an sieben deutschen Flughäfen die Beschäftigten zum Warnstreik aufgerufen. Neben München, Stuttgart und Hamburg kündigte auch Frankfurt an, den regulären Passagierbetrieb einzustellen.

Eigentlich waren für Freitag laut Flughafenbetreiber Fraport mehr als 1000 Flugbewegungen geplant. Fraport sprach von 137.000 betroffenen Passagieren.

Arbeitgeber bezeichnen Verdi-Streik "beispielloser Eskalation"

Die Arbeitgeber kritisieren, Passagiere würden zum Spielball der "Verdi-Streiktaktik".
Die Arbeitgeber kritisieren, Passagiere würden zum Spielball der "Verdi-Streiktaktik".  © Patrick Seeger/dpa

Die Arbeitgeber kritisierten den Ausstand. Die Passagiere würden "zum Spielball der Verdi-Streiktaktik", hieß es etwa vom Flughafenverband ADV, der von einer "beispiellosen Eskalation" sprach.

Aus Sicht von Verdi entlastet der gemeinsame Streik Flughäfen und Passagiere: Ein gemeinsamer Streiktag bedeute, dass sie sich nur auf diesen einen Tag einrichten müssten und nicht auf unterschiedliche Tage.

Zum Streik aufgerufen sind zudem die kommunalen Beschäftigten der Städte Frankfurt und Offenbach sowie von vier Kreisen im Rhein-Main-Gebiet.

Frankfurt: Samt Kinderwagen mit Fotos toter Babys: Pro-Palästina-Demo in Frankfurt gestartet
Frankfurt Lokal Samt Kinderwagen mit Fotos toter Babys: Pro-Palästina-Demo in Frankfurt gestartet

Außerdem sollen die Beschäftigten des Energieversorgers Mainova, der Stadtreinigung, der Städtischen Bühnen und der Agentur für Arbeit die Arbeit niederlegen. Auch soziale Einrichtungen und Behindertenwerkstätten sind zum Streik aufgerufen.

Auch im Nahverkehr geht so gut wie nichts

Die Straßenbahn- und U-Bahn-Linien sollen in Frankfurt ganztägig vom Streik betroffen sein. (Symbolbild)
Die Straßenbahn- und U-Bahn-Linien sollen in Frankfurt ganztägig vom Streik betroffen sein. (Symbolbild)  © Frank Rumpenhorst/dpa

Neben dem Flughafen ist der öffentliche Nahverkehr besonders betroffen. Laut Verdi müssen Fahrgäste in Frankfurt damit rechnen, dass alle U-Bahn-Linien und zehn Straßenbahnlinien ganztägig beeinträchtigt sind.

S-Bahnen und Busse sollen aber fahren. Auch in Wiesbaden kann es beim ESWE-Verkehr zu Beeinträchtigungen kommen.

Der Streiktag beginnt offiziell um 8 Uhr. Die Streikenden wollen sich 10.30 Uhr am DGB-Haus treffen und durch die Frankfurter Innenstadt bis zum Rossmarkt ziehen. Die Streikenden am Flughafen wollen um 9 Uhr am Tor 3 eine Kundgebung abhalten.

"Die Forderung der Beschäftigten ist vor dem Hintergrund der hohen Inflation im Jahr 2022 und absehbar auch in 2023 absolut angemessen", sagte Alexander Klein, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Frankfurt im Vorfeld des Warnstreiks.

"Eine kräftige Lohnerhöhung vor allem für die unteren Lohngruppen ist jetzt notwendig, damit unsere Mitglieder hier im Rhein-Main-Gebiet noch einigermaßen gut leben können."

Titelfoto: Aene Dedert/dpa

Mehr zum Thema Frankfurt Lokal: